Bundesliga

BVB-Präsident hatte Bedenken - Nmecha: "Diskriminiere nicht"

BVB-Präsident über den polarisierenden Neuzugang

Lunow hatte große Bedenken - Nmecha: "Ich diskriminiere nicht"

Dortmunds neue Nummer acht: Felix Nmecha.

Dortmunds neue Nummer acht: Felix Nmecha. BVB/Hendrik Deckers

Wohl schon lange hat kein Transfer von Borussia Dortmund mehr derart polarisiert wie der von Felix Nmecha. Als er am Montagabend perfekt wurde, blieb es in den Verlautbarungen des Klubs entsprechend nicht bei den üblichen Floskeln zu den sportlichen Qualitäten des Neuzugangs, es ging auch um die menschlichen.

Nach dem Wirbel um homophobe und transfeindliche Social-Media-Posts sprachen sich nicht nur Teile der BVB-Fans gegen eine Verpflichtung des Nationalspielers vom VfL Wolfsburg aus. In einer kicker-Umfrage waren 58 Prozent der rund 70.000 Teilnehmer dagegen. Umso mehr Mühe gaben sich Nmecha und die BVB-Bosse, den Anhang - erneut - davon zu überzeugen, dass der Transfer nicht gegen den Wertekodex der Borussia verstößt.

"Er wird sich bei vielen Schwarzgelben noch Vertrauen erarbeiten müssen"

"Auch ich hatte zunächst große Bedenken, ob er die Werte unserer Borussia teilt", schrieb BVB-Präsident Reinhold Lunow auf Twitter. "Aus diesem Grund war es für mich wichtig, ihn persönlich kennenzulernen. Im direkten Gespräch, das ich zusammen mit Aki Watzke mit ihm geführt habe, hat er mir glaubwürdig versichert, dass er die Werte unseres Grundwertekodex teilt und danach handeln wird. Felix Nmecha wird sich angesichts der Kritik im Vorfeld des Transfers bei vielen Schwarzgelben noch Vertrauen erarbeiten müssen. Mein Vertrauen hat er."

Nmecha hofft, dass die Fans ihm "die Chance geben, mich einfach kennenzulernen, und sehen, dass ich ein hoffentlich toller Mensch bin", wie er in einem vom BVB verbreiteten Video sagt. "Ein paar Sachen waren aus dem Zusammenhang gerissen. Ich bin natürlich Christ, aber ich liebe alle Leute, ich diskriminiere nicht."

Nmecha träumt vom Meistertitel

Trotz der teilweisen Ablehnung habe er "von Beginn an ein gutes Gefühl" gehabt, so Nmecha. "Ich wollte diesen nächsten Schritt machen. Der Kader ist richtig gut, der Trainer ist richtig gut, und alle drum herum auch." Ganz offen träumt er von der Meisterschale: "Ich will mich einfach weiterentwickeln, viele Spiele für Dortmund spielen und hoffentlich eine Meisterschaft, hoffentlich viele Titel. Ich will einfach gewinnen, gewinnen, gewinnen."

Seinen Spielstil beschreibt der Achter ("Direkt in der Mitte fühle ich mich am wohlsten") so: "Ich versuche, viel für die Mannschaft zu machen - mit und ohne Ball. Ich versuche immer, selbstbewusst zu spielen, will immer den Ball haben, will kreieren und will auch für die Mannschaft kämpfen."

jpe

Nmecha: "Ein paar Sachen aus dem Kontext genommen"

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