Bundesliga

Locadia: Kurze Premiere, starker Auftritt

Bochums neuer Stürmer drängt in die Startelf

Locadia: Kurze Premiere, starker Auftritt

Hinterließ einen starken Eindruck: Jürgen Locadia (li.), hier im Zweikampf mir Stefan Bell.

Hinterließ einen starken Eindruck: Jürgen Locadia (li.), hier im Zweikampf mir Stefan Bell. picture alliance / Jb-sportfoto

Der Spielplan bringt es mit sich: Am Samstag standen sich der FSV Mainz und der VfL Bochum in der Bundesliga gegenüber, am Dienstag (20.45 Uhr) gibt es im Pokal-Achtelfinale an der Castroper Straße bereits das Wiedersehen.

Reis und die Belastungssteuerung

Dabei ist zu erwarten, dass Thomas Reis nach dem 0:1 in Mainz auch im Sinne der Belastungssteuerung vor dem nächsten Bundesligaspiel am Samstag gegen Köln einige Umbesetzungen vornehmen wird. Zudem fielen in Mainz kurzfristig Außenstürmer Gerrit Holtmann wegen Magen-Darm-Beschwerden und Danilo Soares aus, der abreiste, weil seine Frau hochschwanger ist.

Beide werden am Dienstag wohl wieder in der Startelf stehen, aber auch andere Umbesetzungen bieten sich an. So wirkt zum Beispiel Takuma Asano derzeit außer Form; nicht auszuschließen, dass mit Herbert Bockhorn mal eine frische Note ins Spiel kommt.

Bochums Defensive voll auf der Höhe

Das Haupt-Augenmerk legte Trainer Thomas Reis in den letzten Tagen und Wochen auf die Stärkung der Defensive. Der Ertrag war zu sehen beim 1:0 gegen Wolfsburg, als der VfL nur wenige Chancen zuließ und ohne Gegentor blieb. Und auch in Mainz zeigte sich die umgebaute Defensive, erneut mit dem jungen Armel Bella Kotchap als Partner von Maxim Leitsch in der Innenverteidigung, von wenigen Ausnahmen abgesehen voll auf der Höhe.

Es klemmt allerdings im Vorwärtsgang, und erst in der Schlussphase wurde der VfL in Mainz aktiver. Insgesamt notierten die Beobachter zwölf Bochumer Torschüsse, die Hälfte davon kurioserweise durch die erst nach einer Stunde eingewechselt Danny Blum, Elvis Rexhbecaj und Jürgen Locadia.

Locadia hinterlässt starken Eindruck

Da bieten sich also Umbauten an, um offensiv häufiger zum Zuge zu kommen. Denkbar wäre etwa beim schnellen Wiedersehen mit dem FSV Mainz, dass der fleißige, aber glücklose Sebastian Polter mal eine Pause erhält. Der Stürmer ist ohnehin kaum ins Kombinationsspiel eingebunden, bemüht sich zwar stets sehr fleißig, scheiterte diesmal aber zum Beispiel mit seinem schwach geschossenen Elfmeter und könnte am Dienstag womöglich zunächst mal draußen bleiben.

Denn: Winter-Zugang Jürgen Locadia hinterließ bei seinem ersten Auftritt im Bochumer Trikot als Einwechselspieler in der Schlussphase einen sehr starken Eindruck. Wiederholt löste er sich mit schnellem Antritt, und es war zu sehen, dass er jede Möglichkeit zum Torabschluss sucht.

System- oder Spielerwechsel?

Der Stürmer, der 2018 für 17 Millionen von der PSV Eindhoven zu Brighton & Hove in die Premier League gewechselt war, hinterließ sogleich einen frischen und munteren Eindruck, körperlich auf der Höhe ist er ohnehin, obwohl er quasi ohne Spielpraxis von der Insel nach Bochum wechselte. Zudem hat der technisch starke Stürmer seinen Trainer zuvor auch schon mit seinen fußballerischen Qualitäten überzeugt.

Steht er nach seiner Bochum-Premiere als Joker nun also am Dienstag tatsächlich in der Startelf? Theoretisch möglich wäre auch, dass Reis zwei echte Stürmer aufbietet, doch im Grunde genommen spricht vieles dafür, dass er nicht von seinem gewohnten 4-3-3 abweicht. Dann könnte Locadia als zentraler Stürmer mit seiner unbekümmerten Art dem VfL helfen beim Vorhaben, das Viertelfinale zu erreichen.

Oliver Bitter

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