Nach dem 1:1 im Spitzenspiel gegen Manchester City wechselte LFC-Coach Jürgen Klopp viermal: Robertson, Clark, Salah und Gakpo verdrängten van Dijk, Mac Allister, Elliott und Luis Diaz auf die Bank. Bei den Tschechen, die nach dem 1:5 im Hinspiel in der Liga beim 0:4 bei Viktoria Pilsen gleich das nächste Debakel erlebt hatten, stand ein halbes Dutzend neuer Spieler auf dem Platz: Spartas Trainer Brian Priske vertraute auf Zeleny, Preciado, Solbakken, Kairinen, Birmancevic und Kuchta anstelle von Panak, Wiesner, Sadilek, Karabec, Olatunji und Haraslin (alle Bank).
Die Gäste setzten auf eine riskante Taktik, sie standen hoch und wollten so gegnerische Fehler erzwingen. Dann aber erlebten sie eine Anfangsviertelstunde, die einem tschechischen Albtraum in Anfield glich. Weil sich die Sparta-Deckung auf der einen Seite als Hühnerhaufen erwies und die Reds auf der anderen Seite brutal effizient agierten, stand es nach 15 Minuten bereits 4:0 für Liverpool und die Messe war folgerichtig früh gelesen - Darwin (7.), Clark (8.), Salah (10.) und Gakpo (14.) hatten getroffen.
Europa league, achtelfinale
LFC schaltet früh in den Verwaltungsmodus
Zu diesem Zeitpunkt hätte es gut und gerne noch höher stehen können, allerdings hatten Darwin (12.) und Salah (15.) weitere vielversprechende Chancen liegengelassen. Nach knapp 20 Minuten reagierten die Gäste: Sparta zog sich weiter zurück und gestattete den Liverpoolern nicht mehr so viele Freiräume.
Der LFC blieb dennoch am Drücker und in allen Belangen klar überlegen, kam nun aber nicht mehr ganz so oft vors Tor - jedoch hatte die Klopp-Elf da auch schon zwei Gänge runtergeschaltet.
In der Schlussphase der ersten Hälfte verzog Darwin aus fünf Metern knapp (35.) und Clark scheiterte an Vindahl (37.). Auf der anderen Seite spielte Preciado wiederum einen klasse Tiefenpass auf Birmancevic, der sich gegen Endo durchsetzte und den Ball schließlich zum 4:1-Halbzeitstand an Kelleher vorbei ins Tor schlenzte (42.).
Nach dem Seitenwechsel änderte sich nichts am Spielgeschehen. Liverpool war drückend überlegen, während man mit dem völlig überforderten Sparta Prag fast schon Mitleid bekam, erst recht, als Szoboszlai (48.) und Gakpo (55.) das halbe Dutzend Tore vollmachten. Danach waren die Tschechen nurmehr auf Schadensbegrenzung aus, während die Engländer halblang machten, den Schongang einlegten und den ungefährdeten 6:1-Sieg in trockene Tücher brachten. Dass es am Ende nicht zu noch mehr reichte, war auch Keeper Vindahl geschuldet, der gegen Gakpo (78.), den zur Halbzeit eingewechselten Elliott (83.) und in der Nachspielzeit erneut gegen Gakpo (90.+2) mit guten Paraden glänzte.
Am Sonntag (16.30 Uhr) erwartet den FC Liverpool im Viertelfinale des FA Cup bei Manchester United das nächste K.-o.-Spiel. Sparta Prag spielt am selben Tag in der heimischen Liga daheim gegen Hradec Kralove (18 Uhr).