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Lindemann und Jeddeloh II: Trennen, bevor es "eklig" wird

Ex-Trainer suchte seinen Nachfolger mit aus

Lindemann und Jeddeloh II: Trennen, bevor es "eklig" wird

Wollte mehr Veränderungen beim SSV Jeddeloh II durchsetzen: Ex-Trainer Björn Lindemann

Wollte mehr Veränderungen beim SSV Jeddeloh II durchsetzen: Ex-Trainer Björn Lindemann IMAGO/Lobeca

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Bei der Suche nach seinem Nachfolger half Björn Lindemann gleich mit. "Key ist ein cooler Typ, den ich gerne mag", erzählt der Ex-Trainer des SSV Jeddeloh II über Key Riebau. "Er macht gute Arbeit und passt zu den Jungs" gab er den Verantwortlichen des Klubs deshalb mit auf den Weg.

Dass sich die Wege zwischen Lindemann und dem SSV trennen, kam durchaus überraschend. Schließlich wurde der Vertrag vor nicht einmal zwei Monaten verlängert. "Bevor es in der neuen Saison einmal eklig wird, gehen wir jetzt lieber im Guten auseinander", sagt der Ex-Profi, der sich gewünscht hatte, dass der Klub Verbesserungen bei den Trainingsmöglichkeiten angeht, damit aber nicht durchdrang. "Der Klub möchte nicht so viel verändern. Wir hatten einfach unterschiedliche Vorstellungen", so der 39-Jährige. "Bei der sportlichen Ausrichtung waren wir uns nicht mehr ganz einig", berichtet auch Geschäftsführer Gerhard Meyer.

Divergierende Ideen gab es zudem bei der Personalplanung. Die Verantwortlichen des SSV um Aufsichtsratschef Rolf Bley haben nach kicker-Informationen in diesem Sommer mit einer Rückkehr von Chris David geliebäugelt. Der Niederländer war in der Saison 2021/22 der Ausnahmespieler beim SSV, wechselte dann aber in die Türkei zu Yeni Mersin Idmanyurdi, um wieder unter professionelleren Bedingungen arbeiten zu können. Lindemann wiederum hätte das Geld statt in David deutlich lieber in mehrere Spieler investiert, um damit die in der vergangenen Saison mangelnde Breite des Kaders zu verbessern. Kommen wird David ohnehin nicht . Der 30-Jährige fühlte sich bei den Ammerländern zwar äußerst wohl, kann sich allerdings erst in einigen Jahren eine Rückkehr vorstellen.

Riebaus erfolgreiche Geschichte

Riebau wiederum musste nicht lange überlegen, als sich die Möglichkeit ergab, erneut für den SSV zu arbeiten. "Ich kenne die Mannschaft, das Umfeld und die Strukturen sehr gut", erzählt der 33-Jährige. Der hauptberufliche Lehrer war bereits von Sommer 2017 bis November 2018 Cheftrainer beim Dorfklub. Mit den Jeddelohern mischte er nach dem Aufstieg zunächst die Regionalliga auf und schaffte die Qualifikation für den DFB-Pokal.

Viele Spieler von damals wie Felix Bohe, Niklas von Aschwege, Michel Leon Hahn, Bastian Schaffer, Conor Gnerlich, Mario Fredehorst, Julian Bennert und Marcel Gottschling haben bereits mit ihm zusammengearbeitet. Mit Gottschling gab es seinerzeit einen Disput, der im Anschluss an die gemeinsame Zeit beim SSV allerdings beigelegt werden konnte. "'Gottschi' ist ein Unterschiedsspieler", lobt Riebau den 29-jährigen Flügelspieler. Kommen soll noch ein neuer Co-Trainer. Nach dem freiwilligen Abgang von Kevin Samide schwebt Riebau hier vor, dass dessen Nachfolger nicht als spielender Co-Trainer agiert, sondern im Training selbst auch Aufgaben übernehmen kann.

Karsten Lübben