Bundesliga

Leipzigs Forsberg bekennt: "Gefühlslage ist natürlich nicht optimal"

RB-Coach Rose könnte auf einen Systemwechsel setzen

Leipzigs Forsberg bekennt: "Gefühlslage ist natürlich nicht optimal"

Für Emil Forsberg ist die aktuelle Lage in Leipzig kein Neuland.

Für Emil Forsberg ist die aktuelle Lage in Leipzig kein Neuland. IMAGO/Treese

Zum Start der Trainingswoche suchten die Leipziger Profis den Kontakt mit den rund 140 anwesenden Fans, schrieben bereitwillig Autogramme, ehe es auf den Übungsplatz ging. Allerdings wurde es nur für einen kleinen Teil des Kaders zu einer schweißtreibenden Angelegenheit, für das Gros der am Sonntag in Leverkusen eingesetzten Spieler stand eine individuelle Regenerationseinheit auf dem Plan. Nach der 0:2-Niederlage bei der Werkself und dem Abrutschen auf Platz fünf, der nicht zur Champions-League-Qualifikation reichen würde, ist die Stimmung beim Pokalsieger eingetrübt und angespannt. "Die Gefühlslage ist natürlich nicht optimal", räumt Routinier Emil Forsberg ein, der Schwede betont aber auch: "Es ist noch nicht vorbei und alles möglich."

Ein Dreier am Samstag gegen die TSG Hoffenheim ist freilich Pflicht, um vor der Woche der Wahrheit mindestens Anschluss zu halten.  "Ein Sieg wäre wichtig für uns und unser Selbstvertrauen", weiß Forsberg angesichts der dann folgenden Gastspiele beim SC Freiburg: Zunächst im Halbfinale des DFB-Pokals, dann im direkten Aufeinandertreffen um die Champions-League-Qualifikation.

Für Forsberg, der seine neunte Saison für RB bestreitet, ist die augenblickliche Situation kein Neuland. "Ich habe die Lage schon ein paar Mal erlebt, weil wir immer um die Champions League fighten und es nie am 29. Spieltag entschieden war", sagt er und weiß daher auch, wie man am Besten in die Erfolgsspur zurückfindet: "Wir dürfen keinen richtigen Stress spüren, sondern müssen es auf dem Platz zusammen machen. Wir brauchen am Samstag Mentalität und Leidenschaft, um einen richtigen Schritt in die richtige Richtung zu machen." In der vergangenen Saison war die Qualifikation erst in der 93. Minute des letzten Spieltages gesichert, als Willi Orban zum 1:1 bei Absteiger Arminia Bielefeld einköpfte.

Nkunku brennt auf sein Startelf-Comeback

Im diesjährigen Saisonendspurt benötigen die Leipziger vor allem mehr Durchschlagskraft als in Leverkusen und mehr Effizienz im Abschluss. Die Chancenverwertung (28 Prozent) ist in der Bundesliga der schwächste Wert aller Top-10-Klubs. "Wir wissen, wo das Tor steht", entgegnete Forsberg, "das wollen wir am Samstag zeigen."

Ob Marco Rose seinen Angriff diese durch einen Systemwechsel und dem Einbau einer vierten Offensivkraft verstärken will, wird sich zeigen. Nach zwei Joker-Einsätzen brennt der lange verletzte Christopher Nkunku auf das Startelf-Comeback, doch gerade bei dem Franzosen ist die richtige Belastungssteuerung in der wegweisenden englischen Woche von elementarer Bedeutung. Wieder bereit für die Startelf ist auch Forsberg, der wegen eines Infekts gegen Augsburg fehlte und in Leverkusen nur in der Schlussphase zum Einsatz kam.

Oliver Hartmann