Leipzigs Trainer Julian Nagelsmann wirbelte seine Startelf im Vergleich zum 2:1 im letzten Bundesliga-Spiel Ende Juni in Augsburg ordentlich durcheinander. Im Tor stand für Mvogo wieder Gulacsi. Außerdem starteten Klostermann, Laimer, Sabitzer, Kampl, Nkunku und Poulsen für Konaté, Mukiele, Adams, Haidara, Forsberg (alle Bank) und Werner, der zum FC Chelsea gewechselt ist.
Atletico-Coach Diego Simeone änderte seine erste Elf nach dem 1:1 im letzten La-Liga-Spiel gegen Real Sociedad auf vier Positonen: Gimenez, Saul Niguez, Carrasco und Llorente begannen für Felipe, Thomas, Vitolo und Morata. Angel Correa und Sime Vrsaljko (Corona-Infektion) standen nicht zur Verfügung.
Leipzig startete selbstbewusst, spritzig und mit Drang nach vorne ins erste Champions-League-Viertelfinale der Vereinsgeschichte. Bereits nach vier Minuten hatte Halstenberg die große Möglichkeit zur Führung. Doch rechts im Strafraum schloss der Abwehrspieler zu überhastet ab und setzte den Ball über das Gehäuse. Madrid kam mit laufender Spieldauer besser in die Partie und war zunächst vor allem nach Freistoßflanken gefährlich - Gulacsi ließ sich aber von einem Savic-Kopfball nicht überlisten (10.).
Champions League, Viertelfinale
Atletico wird stärker - Gulacsi auf dem Posten
Deutlich mehr musste sich der Ungar gegen einen strammen Abschluss von Carrasco strecken, parierte aber stark (13.). Kurz danach war der Torwart wieder im Mittelpunkt: Nach einem Eckball traf Gulacsi Saul Niguez ganz leicht am Fuß. Der Spanier strauchelte und forderte Elfmeter - nach VAR-Überprüfung gab es diesen allerdings nicht (14.).
In der Folge entwickelte sich zwar ein intensives, aber auch chancenarmes Spiel. Bei Leipzig fehlte im letzten Drittel immer wieder die Genauigkeit. Selbst nach dem schönsten Spielzug schaffte es Laimer nicht, aus wenigen Metern aufs Tor zu köpfen (41.). Kurz vor der Pause musste Oblak dann aber doch noch eingreifen - eine große Prüfung war der zu zentrale Kopfball von Upamecano jedoch nicht (45.+3).
Toller Spielzug - 1:0 Leipzig
Ähnlich wie im ersten Durchgang begann RB wieder sehr forsch und wurde diesmal belohnt: Nach toller Spielverlagerung flankte Sabitzer butterweich auf den Kopf von Olmo - 1:0 (50.). Mit der Führung im Rücken verteidigten die Sachsen weiterhin stark. Vor allem bei Upamecano war immer wieder Endstation - auch für Llorente, der kurz nach dem 1:0 durchgebrochen schien (53.). Immer wieder schaltete sich der Franzose auch in die Offensive ein, Distanzschüsse sind allerdings nicht seine Spezialdisziplin (57.).
Erst Schwalbe - dann Elfmeter
Defensiv machte Upamecano alles richtig, auch dass er im Zweikampf mit Renan Lodi wegblieb. Der Brasilianer fiel trotzdem und sah wegen Schwalbe zu Recht die Gelbe Karte (61.). Wenig später zeigte Schiedsrichter Szymon Marciniak dann doch auf den Punkt. Klostermann hatte den eingewechselten Joao Felix von den Beinen geholt. Der Gefoulte trat an und verwandelte sicher zum 1:1 (70.).
Leipzig zeigte sich leicht geschockt und hatte Probleme im Spiel zu bleiben. Allerdings kam auch von Atletico nur wenig Gefahr. Ein überragender Pass von Sabitzer mit dem Rücken zum Tor auf Angelino leitete den Leipziger Lucky Punch ein: Angelino passte scharf in den Rücken der Abwehr, wo Adams angerauscht kam und abgefälscht zum 2:1-Siegtreffer einnetzte (88.).
Somit geht der Leipziger Champions-League-Traum am 18. August, in Lissabon mit dem Halbfinale gegen Paris, das sich am Mittwoch spät und dramatisch gegen Bergamo durchgesetzt hatte, weiter.