Bundesliga

Larsson: "Andere müssen entscheiden, wie viel ich wert bin"

Forsberg begrüßt den Schritt nach Frankfurt

Larsson: "Andere müssen entscheiden, wie viel ich wert bin"

Er macht sich keinen Druck: Frankfurts Neuzugang Hugo Larsson.

Er macht sich keinen Druck: Frankfurts Neuzugang Hugo Larsson. imago images

Bei der Eintracht ist man überzeugt, eines der größten Mittelfeldtalente in Europa gewonnen zu haben. Hugo Larsson absolvierte bereits 39 Erstligapartien in Schweden (drei Tore, zwei Assists). Zudem bestritt er neun Pokalspiele und 13 Partien in internationalen Wettbewerben. In der Europa-League-Gruppenphase stand er in der vergangenen Saison in beiden Spielen gegen Union Berlin (0:1; 0:1) in der Startelf, blieb in diesen Spielen aber blass.

Anfang des Jahres debütierte Larsson im Testspiel gegen Finnland (2:0) sogar schon für die schwedische A-Nationalmannschaft. Dies lässt erahnen, dass er für sein Alter bereits sehr weit ist, in Malmö lenkte er als Stammkraft den Spielaufbau. 2022 wurde er zum Nachwuchsspieler des Jahres der schwedischen Liga gekürt. Das blieb auch Frankfurts Sportvorstand Markus Krösche und seiner Scoutingabteilung nicht verborgen.

Ich ließ mir alles zeigen, schon da war mein Gefühl war sehr gut.

Hugo Larsson

Larsson berichtet, dass es bereits im Februar den ersten Kontakt gab, im März kam er erstmals nach Frankfurt: "Ich ließ mir alles zeigen, schon da war mein Gefühl war sehr gut." Die Entscheidung für die Eintracht fiel ihm leicht. "Es war immer ein Traum, in der Bundesliga zu spielen. Die Eintracht ist ein fantastischer Klub mit einer guten Geschichte und leidenschaftlichen Fans. Das ist der richtige Schritt für mich", erklärt der 19-Jährige. Besonders freut er sich auf die Atmosphäre im Stadion: "Was ich mit dem Klub verbinde, sind hauptsächlich die Fans. Ich freue mich riesig, vor 60.000 Menschen im Deutsche Bank Park zu spielen. Das wird ein Abenteuer." Sein Engagement in Frankfurt ist langfristig angelegt, sein Vertrag läuft bis 2028.

"Ich würde nicht sagen, dass ich deshalb Druck empfinde"

Trotz seiner 1,87 Meter verfügt Larsson über ein gutes Tempo, ist zudem sehr beweglich. Den Sprung in die Bundesliga trauen ihm die Verantwortlichen auf Anhieb zu. Am liebsten agiert Larsson in der Rolle des Box-to-box-Spielers, doch er findet sich auch zurecht, wenn er etwas defensiver spielt. Sich selbst charakterisiert er als "sehr ruhigen Spieler", der auch nach Fehlern "nicht ängstlich" wird, sondern sein Spiel durchzieht.

Das deckt sich mit der Einschätzung von Sportdirektor Timmo Hardung: "Hugo macht trotz seines jungen Alters bereits einen sehr reifen Eindruck." Dazu passt, dass er ganz allein nach Deutschland kam - und sich auch wegen der hohen Ablöse nicht verrückt macht. "Ich würde nicht sagen, dass ich deshalb Druck empfinde. Ich spiele Fußball, andere müssen entscheiden, wie viel ich wert bin", konstatiert der Teenager nüchtern. Zum Wechsel zur SGE gratulierte ihm übrigens kein Geringerer als Landsmann Emil Forsberg, der Frankfurts neuen Trainer Dino Toppmöller noch aus gemeinsamen Zeiten in Leipzig kennt. Forsberg und Larsson sahen sich zuletzt im Juni bei der Nationalmannschaft: "Da sagte er mir, dass das ein super Schritt ist und Dino ein Top-Trainer."

Wie viel Spielzeit er in der neuen Saison erhalten wird, lässt sich nicht seriös prognostizieren. Klar ist allerdings, dass die Konkurrenz gewaltig ist. Ellyes Skhiri, Sebastian Rode, Eric Junior Dina Ebimbe, Djibril Sow, Kristijan Jakic und die offensiver veranlagten Mario Götze und Paxten Aaronson kämpfen um die Plätze im Zentrum. Sow könnte die SGE allerdings noch in Richtung Premier League verlassen. Gerade von den erfahrenen Spielern kann sich Larsson viel abschauen und in Ruhe reifen. Keiner erwartet, dass er das Spiel der Eintracht sofort als Stammkraft prägt.

Julian Franzke

Die Heimtrikots der Bundesligisten für die Saison 2023/24