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Laportas Rat an Bayern: "Sie sollen sich um sich selbst kümmern"

Barcelonas Präsident schlägt zurück

Laportas Rat an Bayern: "Sie sollen sich um sich selbst kümmern"

Auf Bayern nicht gut zu sprechen: Joan Laporta.

Auf Bayern nicht gut zu sprechen: Joan Laporta. IMAGO/Agencia EFE

Mit der Verpflichtung von Jules Koundé hat Barcelona trotz eines gigantischen Schuldenbergs den nächsten kostspieligen Transfer perfekt gemacht. Wie das bei 1,35 Milliarden Schulden funktioniert, das fragte sich schon vor dem Koundé-Deal Julian Nagelsmann. "Sie haben nicht nur Lewy gekauft, sondern auch einige andere Spieler", so der Bayern-Coach: "Ich weiß nicht wie. Es ist der einzige Klub der Welt, der kein Geld hat, aber jeden Spieler kauft. Das ist seltsam und verrückt." 

Vorstandsboss Oliver Kahn war da schon vorsichtiger. "Man darf sich bei der Sache nicht in die Irre führen lassen. Ich bin kein Freund davon, die Dinge immer von außen zu beurteilen. Es wird gesagt, dass Barcelona nicht wenige Schulden in der Vergangenheit angehäuft hat. Aber keiner von uns kann wirklich Interna beurteilen." Die finanzielle Situation aus der Ferne zu beurteilen, fände er "ein bisschen schwierig. Die werden schon wissen, was sie da tun. Der einzige, der dieses Zahlenwerk wirklich kennt, ist der FC Barcelona selbst."

Doch Kahns Worte konnten Laporta offenbar auch nicht mehr besänftigen. "Ich würde darum bitten, dass sie auf ihr Bankkonto schauen, sie haben eine Menge Geld für den Transfer von Lewandowski erhalten. Ich respektiere jeden und mische mich nicht in die Finanzen anderer Leute ein", sagte der Präsident. Bayern solle sich "um sich selbst kümmern". 

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Laporta hatte aber auch den Kritikern generell etwas zu sagen: "Ich gebe ihnen Recht, dass sie vielleicht dachten, wir könnten es nicht schaffen, aber sie haben die Stärke von Barça und den Elan des neuen Vorstands nicht richtig eingeschätzt. Es ist ein Mangel an Wissen, ein Mangel an Informationen über unseren Klub." Man habe "das Blatt bereits gewendet". Dank seiner Geschichte habe Barça ein Vermögen von großem Wert. "Ein Wert, der viel höher ist als das Vermögen der anderen Vereine, die den Wert haben, den sie haben."

Wir werden sehen, wer härter und besser gearbeitet hat.

Joan Laporta

Auch einige Fakten ließ sich Laporta entlocken. Die Fernsehrechte seien für 25 Jahre und nicht für 50 veräußert worden, 667,5 Millionen Euro habe der Klub dafür enthalten. "Wir machen also einen guten Job", so Laporta weiter. "Jeder weiß, was er zu tun hat, und wenn ich mich nicht in das einmische, was andere tun, würde ich sie bitten, sich nicht in das einzumischen, was wir tun. Wir werden auf dem Spielfeld miteinander konkurrieren, und wir werden sehen, wer härter und besser gearbeitet hat."

Barcelonas Kaufrausch muss übrigens mit dem Koundé-Kauf nicht unbedingt ein Ende haben, unter anderem wird immer noch über eine Verpflichtung von Bernardo Silva (Manchester City) spekuliert. "Abhängig vom Prozess der Spielerregistrierung werden wir sehen, ob wir noch weitere Spieler verpflichten können", erklärte der 60-Jährige.

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