Bundesliga

Labbadia traut Zagadou eine Rolle als Eckpfeiler zu

Stuttgarts Trainer sieht im Innenverteidiger einen Mann mit Zukunft

Labbadia traut Zagadou eine Rolle als Eckpfeiler zu

Gegen Köln nicht in der Startelf: Dan-Axel Zagadou.

Gegen Köln nicht in der Startelf: Dan-Axel Zagadou. IMAGO/Sportfoto Rudel

Es war eines der größeren Rätsel, das Labbadia vor der Partie gegen die Mannschaft vom Rhein zu lösen hatte. Wohin mit Zagadou, der nach längerer Verletzungspause in Freiburg sein Comeback gefeiert, dabei aber einen schwarzen Tag erwischt hatte?

Zweimal war der 23-Jährige in der Vorwoche beim 1:2 in Freiburg in Duelle im eigenen Strafraum gegangen, beide Male hatte Schiedsrichter Sascha Stegemann erst einmal den Elfmeterpfiff verweigert, um anschließend nach Eingreifen des Video Assistant Referees und anschließendem minutenlangem Video-Studium an der Seitenlinie doch auf Strafstoß zu entscheiden.

Stuttgart unterlag, der Innenverteidiger stand im Büßerhemd da, aber nicht im Regen. Labbadia und andere verteidigten Zagadou gegen jegliche Kritik. Alles schien, als hätte der 1,96-m-Hüne gute Chancen, auch gegen Köln auf dem Platz stehen zu dürfen.

Labbadia setzte auf Gewohntes

Allein schon, um dem zuletzt wegen eines Bänderrisses im rechten Knöchel ausgefallenen Profi den Rücken zu stärken. Doch dann hätte Labbadia erst Recht die Wahl der Qual gehabt, und entweder erneut auf den in Freiburg wegen Müdigkeit pausierenden Konstantinos Mavropanos oder auf den seit Wochen konstant spielenden Hiroki Ito verzichten müssen. Ein Wechsel von der gewohnten Vierer- zu einer Dreierkette stand dagegen nicht zur Debatte.

Der VfB-Chefcoach entschied sich für die bisher gewohnte Stamm-Innenverteidigung Mavropanos und Ito. Zagadou sei "der Härtefall überhaupt" gewesen, sagt Labbadia jetzt. "Weil er ein sehr, sehr gutes Spiel gemacht hat in Freiburg."

Letztlich hätten andere Kriterien den Ausschlag gegeben. "Wir haben Daxo nicht wegen der zwei Elfmeter rausgelassen, sondern weil wir einen Rechts- und einen Linksfüßer in der Innenverteidigung haben wollten."

Die Spieler, die nicht spielen, sind in diesen Momenten viel wichtiger, als die anderen.

Bruno Labbadia

Zwecks sauberem Spielaufbau aus der Defensive. Eben Mavropanos und Ito. Nichts, was der 57-Jährige nach den guten Leistungen des Griechen und des Japaners beim 3:0 gegen Köln hätte bereuen müssen. Aber etwas, was ihm einen bitteren Beigeschmack bescherte.

Vor und nach dem Erfolg über den 1. FC Köln nahm sich Labbadia Zeit für ein paar aufmunternde Worte für Zagadou. "Die Spieler, die nicht spielen, sind in diesen Momenten viel wichtiger, als die anderen", so der Ex-Nationalspieler, der noch viel vom früheren Dortmunder erwartet. 

"Auf Sicht kann Daxo beim VfB ein richtig guter Eckpfeiler werden", glaubt Labbadia, der vor der nächsten Partie auf Schalke am kommenden Samstag vor der gleichen Frage stehen wird. Wohin mit Zagadou? Der Coach sieht das Positive daran. "Wenn ich auf allen Positionen solche Entscheidungen treffen müsste, würde es super aussehen."

George Moissidis

Bilder zur Partie VfB Stuttgart - 1. FC Köln