Bundesliga

Kruse setzt sich offenbar gegen Fenerbahce durch

Einspruch gegen das Urteil noch bis Weihnachten möglich

Kruse setzt sich offenbar gegen Fenerbahce durch

Max Kruse im Trikot von Fenerbahce (l.) und beim Torjubel im Dress von Union Berlin.

Max Kruse im Trikot von Fenerbahce (l.) und beim Torjubel im Dress von Union Berlin. imago images

Die Entscheidung ist noch nicht rechtskräftig, bis zu den Weihnachtsfeiertagen soll ein Einspruch noch möglich sein. Ob Fenerbahce die Frist ungenutzt verstreichen lässt, ist unklar. Der Verein hat sich bislang nicht zu dem Urteil erklärt. Auf kicker-Anfrage äußerte sich Kruses Berater Michael Decker ebenfalls nicht.

Kruse hatte seinen Vertrag bei Fenerbahce gekündigt, weil Gehaltszahlungen nicht im vereinbarten Rahmen geleistet worden sein sollen. Angeblich ging es um 7,5 Millionen Euro. Im Sommer war er ablösefrei zum 1. FC Union gewechselt. Fenerbahce wiederum reichte ebenfalls Klage bei der FIFA ein und forderte laut türkischer Medien Schadenersatz in Höhe von 18 Millionen Euro. Dieses Vorgehen hatte für Verwunderung gesorgt, weil Fenerbahce die Transferfreigabe für Kruse, den Union am 6. August als Zugang vermeldete, problemlos erteilt hatte. Der Wechsel habe "seinen gewohnten Lauf genommen", hatte die FIFA Ende August bestätigt. "Fenerbahce hat die für die Erteilung der Spielgenehmigung benötigten Dokumente hinterlegt. Aus unserer Sicht ist alles sauber gelaufen", hatte zuvor auch Unions Manager Oliver Ruhnert versichert.

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Anfechtung passt nicht zur problemlos erteilten Transferfreigabe

Dass Fenerbahce die Rechtmäßigkeit der Kündigung durch Kruse - und damit den Wechsel zu Union - dennoch anfocht, passte nicht zu der problemlos erteilten Transferfreigabe. Vielmehr wäre es dann logisch erschienen, dass der Klub den ablösefreien Transfer des ehemaligen Nationalspielers nach Köpenick zu blockieren versucht hätte. Da Fenerbahce aber alle notwendigen Unterlagen zur Verfügung gestellt hatte, steht der Verdacht im Raum, die Klage diente vor allem populistischen Zwecken.

Seit dem 1. September ist Kruse für Union spielberechtigt. Bis zu seinem Anfang Dezember im Hauptstadtderby bei Hertha BSC (1:3) erlittenen Muskelbündelriss hatte es der Offensivspieler auf zehn Einsätze für die Köpenicker gebracht, in denen er mit sechs Toren und fünf Vorlagen zum Top-Scorer seines Teams geworden war.

Jan Reinold

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