2. Bundesliga

Kruse: "Es ist meine Aufgabe, dann da zu sein"

Joker sichert Paderborn den Sieg

Kruse: "Es ist meine Aufgabe, dann da zu sein"

Leitete den spielentscheidenden Treffer ein: Max Kruse.

Leitete den spielentscheidenden Treffer ein: Max Kruse. IMAGO/Jan Huebner

Lange hatte er wegen diverser Probleme (Muskelfaserriss, Infekt) warten müssen. In Braunschweig nun kam Paderborns Stareinkauf Max Kruse endlich wieder zu einem Einsatz per Einwechslung. Nach 64 Minuten schickte ihn Trainer Lukas Kwasniok aufs Feld, wo er, dies sei ausdrücklich erwähnt, 31 Minuten lang agierte. Denn in den Schlusssekunden der Nachspielzeit jubelte der 35-Jährige gemeinsam mit zwei weiteren Einwechselspielern über seinen Coup, nachdem er den Ball von Eintracht-Verteidiger Robert Ivanov stibitzt, gekonnt auf Sirlord Conteh weitergeleitet hatte und dieser zu Filip Bilbijas entscheidendem Treffer zum unterm Strich glücklichen 3:1-Sieg auflegen konnte.

Koproduktion von der Bank

"Eine Koproduktion von allen dreien. Das zeigt, dass wir auch Stärken von der Bank haben und die Harmonie im Moment da ist", freute sich Schlitzohr Kruse nach dem Spiel über die Aktion des Trios in der Nachspielzeit. Dass aus seiner Sicht für ihn noch nicht alles rund lief, habe er als "ganz normal" empfunden. "Ich habe fünf Wochen keine Spiele gehabt. Du kannst dir eine gewisse Fitness erarbeiten, aber nicht die Spielfitness. Die kriegst du über die Minuten. Dann in ein so intensives Spiel reinzukommen, mit relativ wenig Aufwärmzeit - das sind alles so Komponenten, dass du vielleicht nicht gleich von der ersten Minute an da bist." Mit seinem Coach habe es zuvor an der Seitenlinie noch einschwörende Worte gegeben. "Der Trainer hat mir vor der Einwechslung gesagt, heute braucht er mich. Es ist meine Aufgabe, dann da zu sein und in den entscheidenden Momenten den Ball zu klauen."

Insgesamt sieht der Ex-Nationalspieler die Ostwestfalen, denen er sich im Sommer anschloss, trotz einiger Holprigkeiten im Spielverlauf auf einem guten Weg. "Natürlich überwiegt die Freude über den Sieg. Der Trend geht nach oben. Drei Siege, ein Unentschieden - wir haben die Zeit seit der ersten Länderspielpause genutzt, um uns weiterzuentwickeln."

Kwasnioks Bauchgefühl

Trainer Kwasniok zeigte sich mit dem Spiel seiner Mannschaft („Ein dreckiger, schmeichelhafter, definitiv nicht verdienter Sieg“) nicht wirklich zufrieden, wohl aber mit seiner prominenten Nummer 10 und deren Effizienz beim Teilzeitauftritt. "Deswegen ist Max bei uns", so der Coach. "Wir haben die Phantasie, dass er uns helfen kann." Künftig vielleicht wieder in der Startelf, diesmal in Braunschweig noch als Einwechselspieler mit dem gewinnsichernden Input zum erlösenden 3:1. Kwasniok: "Ich hatte im Vorfeld nach einem Gespräch mit ihm das Bauchgefühl, dass er diesen Moment haben kann."

Michael Richter

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