Bundesliga

Kritik von Letsch und Losilla: Bochums Schiedsrichter-Frust

Coach und Kapitän beklagen sich

Kritik von Letsch und Losilla: Bochums Schiedsrichter-Frust

Unzufrieden: Die Bochumer, hier Manuel Riemann (re.), waren mit so mancher Entscheidung von Tobias Stieler nicht einverstanden.

Unzufrieden: Die Bochumer, hier Manuel Riemann (re.), waren mit so mancher Entscheidung von Tobias Stieler nicht einverstanden. IMAGO/RHR-Foto

Bochum und Bremen trennten sich 1:1 - ein "leistungsgerechtes Remis", wie SVW-Coach Ole Werner nach dem Abpfiff bei DAZN zu Protokoll gab. Weitaus mehr Frust schob dessen Bochumer Kollege Thomas Letsch, vor allem wegen der Art und Weise, wie das Remis zustande gekommen war.

"Wenn du wieder in der Nachspielzeit gegen einen direkten Konkurrenten das Tor kriegst, dann ist es ärgerlich", sagte der 55-Jährige und merkte an: "Die Punkte fehlen uns." Letsch gab aber auch zu, dass sein Team "kein gutes Fußballspiel" gemacht habe, vor allem nach vorne lief wenig zusammen, aber: "Uns war es völlig egal, ob es gut oder schlecht ist. Es ging darum, das Spiel zu gewinnen."

Letztlich war aber nicht mehr als ein Punkt drin - und das lag den Bochumern zufolge auch an Schiedsrichter Tobias Stieler. Beim Revierclub war man unzufrieden mit diversen Entscheidungen des Unparteiischen unmittelbar vor dem Bremer Ausgleichstreffer durch Niklas Stark. "Auf dem Weg zum Tor passieren Dinge, wo man diskutieren kann", monierte Letsch und verwies auf einen Zweikampf zwischen David Kownacki und Bernardo.

Foul oder kein Foul, das ist hier die Frage

Der Bremer hatte seinen Gegenspieler dabei in einem Luftkampf einen leichten Schubser mitgegeben, der Ball landete im Seitenaus - und Stieler entschied auf Einwurf Werder. Für Letsch sei das aber ein "klares Foul an Bernardo" gewesen - und genau aus diesem Einwurf entstand anschließend das 1:1. Das vermeintliche Foul an Bernardo war aber nicht die einzige Szene, die man in Bochum anders bewertete, als er die Unparteiischen taten. Letsch verwies im Zusammenhang mit der Torentstehung auf weitere aus seiner Sicht "zweifelhafte Situationen", konkret wurde er dabei aber nicht.

Ganz anders Kapitän Anthony Losilla, der ein strafbares Vergehen an Matus Bero gesehen haben wollte. Damit meinte er eine Szene, als Stark kurz nach besagtem Einwurf nach links zu Marvin Ducksch passte und dabei direkt in Bero hineinrutschte. Anschließend kam der Ball über Ducksch, Romano Schmid, Nick Woltemade und Senne Lynen zurück zu Stark, der wiederum zum 1:1-Endstand traf (90.+3). "Aus meiner Sicht gab es vorher ein ganz klares Foul", meinte Losilla und sagte fast schon resignierend: "Aber so ist es im Fußball. Es gibt auch falsche Entscheidungen."

Stielers Entscheidung, in beiden Situationen weiterspielen zu lassen, war jedoch völlig vertretbar, da weder Kownackis noch Starks Aktion über die Stränge geschlagen hatte. Kownackis Schieben konnte durchaus als Körpereinsatz gewertet werden, während der Zusammenprall von Stark und Bero auch darauf zurückzuführen war, dass der Slowake den Pass hatte energisch unterbinden wollen und mit hohem Tempo angerannt gekommen war.

Mit aufgesetzter Bochum-Brille ist der VfL-Frust aber auch nach ein wenig nachvollziehbar, den wie Losilla auch sagte: "Ein bitteres Tor am Ende. Das tut uns einfach richtig weh." 

drm

Bilder zur Partie VfL Bochum gegen Werder Bremen