Bundesliga

Union Berlin: Kral geht seine große Chance gelassen an

Union-Neuzugang gefordert

Kral geht seine große Chance gelassen an

Union-Neuzugang Alex Kral dürfte gegen Mainz als Sechser auflaufen.

Union-Neuzugang Alex Kral dürfte gegen Mainz als Sechser auflaufen. IMAGO/Jan Huebner

In der Vorbereitung machte Alex Kral einen ordentlichen Eindruck. Der Leihspieler von Spartak Moskau verinnerlichte sukzessive die hohen taktischen Anforderungen des Trainerteams, machte im Trainingslager vor allem bei den längeren Sprinteinheiten und Intervallläufen mit seiner ausgeprägten Ausdauer auf sich aufmerksam. Und in den Testspielen? Da kam der zentrale Mittelfeldspieler, dessen Vertrag am Ende der Saison bei seinem Stammverein ausläuft, regelmäßig zum Einsatz - auch wenn nicht immer als erste Wahl.

"Hier sieht mich der Coach als Sechser, das ist okay"

Mal bekleidete er die Sechser-Position, mal lief er gemeinsam mit einem Partner auf der Acht auf. "Ich kann beides spielen. Bei Schalke habe ich als Sechser angefangen, am Ende mehr die Acht gespielt. Hier sieht mich der Coach als Sechser, das ist okay", erzählt der 25-Jährige. "Ich kann aber auch auf der Doppel-Sechs spielen, mit etwas mehr Drang nach vorn."

Die Doppelsechs dürfte es am Sonntag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) im Heimspiel und Bundesligaauftakt gegen Mainz nicht werden. Aus dem einfachen Grund, dass Union in der Regel nur mit einem defensiven Mittelfeldakteur agiert. Und der heißt eigentlich Rani Khedira. Weil der Vize-Kapitän mit Wadenproblemen aber noch länger ausfällt und sein potenzieller Stellvertreter Lucas Tousart (Oberschenkel) es ihm gleichtut, dürfte Kral wohl auf dieser zentralen Position zum Einsatz kommen.

"Er ist kein rigoroser Abräumer, nicht der typische Sechser"

Großen Druck verspürt er aber nicht. "Das muss der Coach entscheiden. Ich bin bereit und gesund. Wir werden es am Wochenende sehen", hofft Kral auf einen Einsatz am Sonntag. Seine Stärken, den vorletzten Pass zu spielen und von Box zu Box zu agieren, kann der tschechische Nationalspieler wohl eher auf der Achter-Position zum Vorschein bringen. "Er ist kein rigoroser Abräumer, nicht der typische Sechser. Er hat eine gute Grundaggressivität, aber ist kein Rani Khedira, dessen Stärke es ist, die Bälle zu erobern und diese dann zu verteilen", beschrieb ihn Frank Kramer, der in der Vorsaison für wenige Monate als sein Trainer fungierte.

Und dennoch wird er diesen Aufgaben gegen Mainz wohl nachkommen müssen, wenn Coach Urs Fischer ihn aufstellt. Was der Schweizer von ihm erwartet, weiß Kral bereits. "Urs Fischer ist der Typ von Trainer, bei dem immer alles perfekt sein muss. Man muss im Kopf sehr fokussiert sein - wie im Spiel." Am Sonntag kann er ihm dann höchstwahrscheinlich demonstrieren, dass er mental voll auf der Höhe ist - und sich vor allem für weitere Einsätze empfehlen.

Jannis Klimburg

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