Bundesliga

Schalkes Kozuki findet seinen Quereinstieg "einfach verrückt"

Über Düren in Schalkes Bundesliga-Team

Kozuki findet seinen Quereinstieg "einfach verrückt"

Schalkes Soichiro Kozuki im Trainingslager in Belek.

Schalkes Soichiro Kozuki im Trainingslager in Belek. IMAGO/RHR-Foto

Aus dem Trainingslager Schalkes in Belek (Türkei) berichtet Toni Lieto

In in den jüngsten drei S04-Tests sorgte Soichiro Kozuki für Aufsehen - er traf im Dezember beim 3:4 in Split sowie bei den beiden 2:2-Unentschieden gegen Rapid Wien und den VfL Osnabrück. Dann ging alles ganz schnell: Die Königsblauen boten dem 22-Jährigen einen Profivertrag an, den er freudig unterschrieb, nun bereitet er sich bis zum 11. Januar mit dem Aufsteiger an der türkischen Riviera auf die restlichen 19 Saisonspiele vor.

Ob er in ihnen zum Einsatz kommt? Wenn man den bisherigen Karriereweg des Japaners unter die Lupe nimmt, muss man feststellen: nichts ist unmöglich. Nach dem Training am Dienstag, dem ersten kompletten Schalker Übungstag unter türkischer Sonne, sprach Kozuki über seinen Quereinstieg.

Mit dem Kyoto Sanga FC stieg Kozuki 2021 (18 Zweitligaspiele) als Vizemeister in die 1. japanische Liga auf, ehe ein Europa-Wechsel in die U 23 von Borussia Mönchengladbach an einer Ablöse scheiterte. Kozuki heuerte stattdessen vor nunmehr zwölf Monaten beim Mittelrheinligisten 1. FC Düren an. Am Ende stieg der Fünftligist in die Regionalliga auf, Kozuki (11 Spiele, 5 Tore) zog weiter zur U 23 des FC Schalke 04. Hier nahm seine Entwicklung an Fahrt zu, Kozuki gelangen in 14 Partien acht Treffer, im Dezember durfte er sich bei den drei Testspielen der Profis beweisen und brillierte. Sein zum Jahresausklang unterzeichneter Profi-Vertrag gilt bis 2025. Kozuki selbst findet seinen bisherigen Karriereweg "einfach verrückt".

Reis schätzt an Kozuki dessem Unbekümmertheit

Thomas Reis schätzt am zweikampfstarken und dynamischen Kozuki vor allem dessen Unbekümmertheit. Der Trainer hofft, dass diese auch dann anhält, wenn der Druck zunimmt. Kozukis Stärken liegen eindeutig im offensiven Bereich, die Defensivarbeit sei noch etwas "problematisch", sagt Kozuki selbst. Abwehr-Anschauungsunterricht kann er bei Innenverteidiger Maya Yoshida nehmen. Dass Kozuki nun mit Japans WM-Kapitän in einem Team spielt, hätte sich der 22-Jährige noch vor wenigen Wochen nicht vorstellen können: "Vor unserem ersten Treffen war ich nervös."

Für Kozuki geht im Moment ein Traum in Erfüllung, gleichwohl verdeutlicht sein Quereinstieg sehr gut, mit welchen überaus herausfordernden Rahmenbedinungen die Schalker Kaderplaner in dieser Wintertransferphase zu kämpfen haben. Der Tabellenletzte ist gezwungen, die Mannschaft dringend auf mehreren Positionen zu verstärken, hat dafür aber kaum Geld zur Verfügung. Es müssen Spieler verpflichten werden, die wenig bis gar nichts kosten, aber dennoch eine spürbare Verstärkung sein sollen. Am besten schon zum Bundesliga-Restart in der englischen Woche gegen Frankfurt, Leipzig und Köln.

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