2. Bundesliga

Koschinat über den VAR: "Macht den Fußball nicht gerecht, sondern kaputt"

Nach dem 1:1 in Magdeburg

Koschinat über den VAR: "Macht den Fußball nicht gerecht, sondern kaputt"

Schiedsrichterentscheidungen in Magdeburg sorgten bei Uwe Koschinat für Unmut.

Schiedsrichterentscheidungen in Magdeburg sorgten bei Uwe Koschinat für Unmut. IMAGO/Jan Huebner

Auf der Pressekonferenz direkt nach der Partie beim FCM sprach Koschinat von einem "ganz fiesen Gefühl, dass sich ein echt ehrenwerter und hart erkämpfter Punkt trotzdem schlecht anfühlt". Aufgrund der Elfmeter auf beiden Seiten, die jeweils zum Tor führten, wurde bereits hier der Videobeweis zum Thema gemacht, der unter anderem vor dem verwandelten Strafstoß von Bryan Teixeira eingegriffen und auf Elfmeter entschieden hatte.

Osnabrücks Chancen auf den Klassenerhalt gering

"In dem, was uns möglicherweise blüht in der kommenden Saison, ist das kein Elfmeter", äußerte sich der Chefcoach, der mit dem VfL nur noch theoretische Chancen auf den Klassenerhalt in der 2. Liga hat. "Das ist so der Fußball, wie er in der ersten und zweiten Liga sein soll." Bei drei verbliebenen Spielen beträgt der Rückstand auf den Relegationsplatz (Wiesbaden) sieben Punkte, der FC Kaiserslautern auf Rang 15 ist sogar acht Zähler entfernt.

Koschinat: "Ich komme damit nicht zurecht"

Am Montag legte Koschinat nun nach und übte harsche Kritik am Einsatz des VAR: "Ich komme damit nicht zurecht, weil so eine Situation kein Mensch auf einem Dorfsportplatz pfeifen würde", ärgerte er sich in der NOZ im Bezug auf den Elfmeter für Magdeburg, dem ein Kontakt von Maximilian Thalhammer an Teixeira zuvor gegangen war. "Da würde man sagen: Na gut, es gehört dazu, dass zwei Spieler unglücklich sich berühren." Zumal das Foulspiel erst - wenn überhaupt - nach mehrmaligem Studium verschiedener Kameraeinstellungen zu sehen war.

Spielbericht

Doch dies ist nicht die einzige Szene, die Koschinat einen Tag nach dem 1:1 immer noch zum Kochen bringt. In der 47. Minute köpfte Erik Engelhardt nach einer Freistoßflanke an den vom Körper abgespreizten Arm von Luca Schuler. Ein Elfmeterpfiff sowie eine Überprüfung durch den VAR blieb jedoch aus

Dann muss es einen glasklaren Elfmeter geben.

Uwe Koschinat

"Ja, es ist eine kurze Distanz und ja, es ist keine aktive Bewegung. Aber der Arm ist ein bisschen weiter weg vom Körper. Das ist eigentlich im Fußball normal, aber es wird ja heute auch geahndet, weil es ja doch unnatürlicher ist, als man es auslegt. Und dann muss es einen glasklaren Elfmeter geben", analysierte Koschinat. Ein Treffer vom Punkt hätte die Osnabrücker mit 2:1 in Führung gebracht.

Koschinat widerspricht Titz

Dass der VAR den Fußball "gerechter" mache, wie es Magdeburgs Trainer Christian Titz auf der Pressekonferenz beteuerte, widersprach Koschinat vehement: "Meine Meinung zum Videobeweis ist bekannt: Aus meiner Sicht macht er den Fußball nicht gerecht, sondern kaputt."

Womöglich wird sich der Coach der Lila-Weißen, der seinen auslaufenden Vertrag in der vergangenen Woche verlängert hat, in der kommenden Spielzeit sowieso erstmal nicht mehr damit auseinandersetzen müssen, denn in der 3. Liga gibt es den Videobeweis bekanntlich nicht.

tmo

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