2. Bundesliga

Koschinat redet Klartext: "Unsere Körpersprache war in vielen Teilen desaströs"

Osnabrücks Coach kann Unmutsbekundungen der Fans verstehen

Koschinat redet Klartext: "Unsere Körpersprache war in vielen Teilen desaströs"

Osnabrücks Trainer Uwe Koschinat konnte den Unmut der VfL-Fans in Elversberg nachvollziehen.

Osnabrücks Trainer Uwe Koschinat konnte den Unmut der VfL-Fans in Elversberg nachvollziehen. IMAGO/eu-images

Die Rufe beim Pausengang waren nicht zu überhören: "Wir haben die Schnauze voll", hallte es den Akteuren des VfL Osnabrück aus dem eigenen Fanblock entgegen. 0:3 stand es nach 45 Minuten aus Sicht der Lila-Weißen, am Ende hieß es 1:3.

"Ich habe dafür zu 100 Prozent Verständnis", sagte VfL-Coach Uwe Koschinat auf der anschließenden Pressekonferenz zu den Rufen und gestand: "Ich habe genau dasselbe gesungen in der Pause." Zwar startete sein Team in Elversberg durchaus ebenbürtig und ließ sich auch von den Unterbrechungen wegen der Fanproteste zunächst nicht aus dem Konzept bringen - brach dann aber ab dem ersten Gegentor komplett auseinander.

zum Spiel

"Wenn ich mir die Bilder anschaue", sagte Koschinat in einem Video-Interview bei der NOZ zu den Schlussminuten der ersten Hälfte, "dann ist es eine Verkettung von Nichtstun, die am Ende in der 2. Liga bestraft wird", fügte Koschinat an, um dann mit seinem Kader hart ins Gericht zu gehen: "Ich finde, dass unsere Körpersprache in vielen Teilen desaströs war", kritisierte der 52-Jährige. "Wir mussten gestern zu viele Spieler mitschleppen, die einfach nicht auf dem Leistungsniveau waren, das man in der 2. Liga benötigt."

Wir mussten gestern zu viele Spieler mitschleppen, die einfach nicht auf dem Leistungsniveau waren, das man in der 2. Liga benötigt.

Osnabrücks Coach Uwe Koschinat

Dabei, so Koschinat, hat es seiner Mannschaft nicht am Einsatzwillen gemangelt, immerhin war es "das laufintensivste Spiel" Osnabrücks im bisherigen Saisonverlauf. Allerdings, so bemängelte Koschinat, seien die Läufe nicht dann erfolgt, wenn es darauf angekommen wäre. "Wir haben uns in Räumen rumgetrieben, die schauen ganz gut aus, tun dem Gegner aber nicht weh." Zudem habe in den wichtigen Situationen die notwendige Intensität gefehlt. "Vorne haben wir mehrfach Tormöglichkeiten liegenlassen, im eigenen Strafraum kam Elversberg nicht nur bei den drei Toren viel zu leicht zu Abschlüssen", analysierte Koschinat.

Dass sein Team dann nach einer Umstellung in der Halbzeit die zweite Hälfte ausgeglichener gestalten konnte und im Endeffekt sogar mit 1:0 für sich entschied, wollte Koschinat nicht überbewerten: "Das war am Ende nur Schadensbegrenzung", sagte er und wollte nichts schönreden: "Eigentlich hätten wir zur Pause unsere Sachen packen und nach Hause fahren können."

Koschinat wird in dieser Trainingswoche genau hinschauen

Allerdings ist er auch davon entfernt, nun Grundsätzliches über den Haufen zu werfen. "Das wäre völlig falsch." Dennoch hat die Niederlage in Elversberg Folgen für die anstehende Trainingswoche, in der Koschinat genau hinschauen wird: "Zum einen wird es darum gehen, wer die physischen und psychischen Grundvoraussetzungen mitbringt, um so ein Spiel zu bestreiten", sagte er im Hinblick auf das anstehende Heimspiel am kommenden Samstag (13 Uhr) gegen Hannover 96. Dabei gehe es "nicht nur um fußballerische Dinge, sondern auch um Widerstandsfähigkeit". Und zum anderen wird er genau registrieren, "wer unter der Woche durch eine besondere Trainingsleistung versucht, den Eindruck vom Sonntag vergessen zu machen. "

jer

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