Bundesliga

"Konstellation nicht ohne": Rose erleichtert über guten Start mit BVB und Terzic

BVB-Trainer will sich vor Gladbach-Rückkehr "aufs Wesentliche konzentrieren"

"Konstellation nicht ohne": Rose erleichtert über guten Start mit BVB und Terzic

Freut sich auf "eine Menge Leute" in Gladbach: BVB-Trainer Marco Rose.

Freut sich auf "eine Menge Leute" in Gladbach: BVB-Trainer Marco Rose. imago images/Team 2

Als Bundesliga-Trainer fährt man in der Regel gut damit, sich im Laufe seiner Karriere ein dickes Fell zuzulegen. Denn man arbeitet in einem Job, in dem man erstens in der Öffentlichkeit steht und es zweitens nur selten allen recht machen kann. Marco Rose kennt das spätestens, seitdem im Frühjahr sein Wechsel von Borussia Mönchengladbach zu Borussia Dortmund publik wurde. Hass und Häme wurden damals seitens der Gladbacher Fans über dem 45-Jährigen ausgeschüttet - und auch heute noch reagieren die Anhänger der niederrheinischen Borussia häufig gereizt, wenn sie auf Rose angesprochen werden.

Man muss kein Hellseher sein, um zu vermuten, dass dem heutigen BVB-Trainer am Samstag (18.30 Uhr, LIVE! bei kicker), wenn er erstmals mit seinem neuen Klub in Mönchengladbach auftritt, ein hitziger Empfang bereitet wird. Davon allerdings will sich Rose - so sagt er zumindest - im Vorfeld nicht verrückt machen lassen.

Um Gladbachs Zukunft macht sich Rose keine Sorgen

"Ich konzentriere mich auf das Wesentliche - und das ist das Spiel", sagte der Fußballlehrer in der obligatorischen Pressekonferenz vor dem Bundesliga-Topspiel im Borussia-Park. "Ich versuche die Geschichten, die daraus gemacht werden wollen, auszublenden. Damit fahre ich gut." Zumal es in Gladbach "eine Menge Leute gibt, auf die ich mich echt freue" - und für die es nach dem Spiel hoffentlich genug Zeit gäbe, "um mit ihnen unabhängig vom Ausgang nett zu plaudern".

Während Roses neue Borussia nach vier Pflichtspielsiegen in Serie selbstbewusst anreisen kann, stehen die Hausherren stärker unter Druck. Mit nur vier Zählern aus fünf Spielen rangiert die Mannschaft des neuen Trainers Adi Hütter derzeit auf dem Relegationsrang 16. Unterschätzen wird Rose seinen Ex-Klub deshalb allerdings nicht. "Ich erwarte eine Mannschaft, die ich gut kenne, die Qualität hat und die an einem guten Tag in der Lage dazu ist, jeden Gegner in der Liga zu schlagen", sagte der gebürtige Leipziger. "Sie hatten einen schwierigen Start, aber ich kenne die Jungs, die werden alles daransetzen, dieses besondere Spiel gegen einen starken Gegner zu gewinnen."

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Sorgen mache er sich deshalb auch nicht um die Zukunft Mönchengladbachs: "Adi wird mit seiner grundsätzlich positiven Art schnell die Kurve kriegen. Dafür sind die Jungs zu gut." Die drei Punkte, die es am Samstag zu vergeben gibt, will Rose bei aller Wertschätzung freilich dennoch entführen.

Das Zutrauen in die eigenen Qualitäten ist groß, auch wenn die hohe Zahl der Gegentore durchaus Anlass zur Kritik gab in den vergangenen Wochen. "Viele Dinge", sagte Rose, "funktionieren schon sehr gut." An der richtigen Haltung über die volle Spieldistanz allerdings müsse man auch weiterhin arbeiten - wie das am Ende doch noch einmal enge Spiel gegen Union am vergangenen Wochenende bewies (4:2). "Das", sagte er, "haben nach dem Spiel gegen Union nicht nur Michael Zorc und die Trainer so wahrgenommen, sondern auch die Spieler. Das ist eine Frage der Spielaktivität. Denn wenn du in dieser Liga auch nur ein Fünkchen nachlässt, dann kannst du sofort jede Mannschaft Probleme bekommen."

Rose über sich und Terzic: "Hervorragend gemeistert"

Die gab es in dieser Bundesliga-Saison bereits häufiger, außer bei der Niederlage in Freiburg (1:2) allerdings endeten sie nicht mit Punktverlusten. Roses Start in Dortmund verlief somit fast gänzlich nach Maß und sorgte auch beim neuen BVB-Trainer selbst für Erleichterung, wie er am Donnerstag zugab: "Wir alle wissen, dass die Konstellation hier nicht ohne war", sagte er und spielte dabei auf seinen erfolgreichen Vorgänger Edin Terzic an, der inzwischen als Technischer Direktor für den BVB arbeitet. "Wir beide haben das hervorragend gemeistert bislang, wenn man sieht, wie die Grundstimmung ist. Das war daher nie ein Thema - aber es hätte eins werden können, wenn die Ergebnisse nicht so gewesen wären, wie sie waren."

Matthias Dersch

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