Bundesliga

Werders: Kohfeldts Rashica-Plan geht auf: "Chapeau, Milot!"

Muss sich Füllkrug weiter gedulden?

Kohfeldts Rashica-Plan gegen Hasebe geht auf: "Chapeau, Milot!"

Florian Kohfeldt hatte gegen Eintracht Frankfurt eine klare Vorstellung, wie er Milot Rashica einsetzt.

Florian Kohfeldt hatte gegen Eintracht Frankfurt eine klare Vorstellung, wie er Milot Rashica einsetzt. imago images

Eigentlich war Florian Kohfeldt nach Josh Sargent gefragt worden, wie so oft in den letzten Wochen. In dieser Saison hat der Trainer von Werder Bremen noch immer am Amerikaner festgehalten, auch wenn der Angreifer nachgewiesenermaßen viel zu selten als Torschütze (nur zwei Ligatreffer) in Erscheinung getreten war. Doch als Kohfeldt nun zu dessen dritten Saisontor Stellung beziehen sollte, mit dem Sargent am Freitagabend den 2:1-Sieg gegen Eintracht Frankfurt besiegelt hatte, driftete er sogleich ab.

"Ich will eigentlich über einen anderen Spieler reden", leitete der Werder-Coach seine kleine Eloge ein: "Wer überragend war, war Milot Rashica." Er hob die Anzahl der Dribblings des Kosovaren hervor, die Anzahl der Sprints - aber auch die Arbeit für die Mannschaft, indem er mit seinen Laufwegen Räume öffnete und auch gegen den Ball stets präsent war. "Chapeau, Milot! Das war richtig gut", schwärmte Kohfeldt.

Fast jeder Bremer Konter bedeutet Gefahr

Bremens Chefcoach hatte den 24-Jährigen diesmal vor Sargent (der hängend agierte) als klare Sturmspitze aufgeboten, weil er im Duell mit dem 37-jährigen Makoto Hasebe, der für den gelbgesperrten Frankfurter Evan N'Dicka in zentraler Position verteidigte, "die einzige Chance, Geschwindigkeitsvorteile zu kreieren" sah. Dieser Plan ging immer wieder auf, fast jeder Bremer Konter bedeutete letztendlich eine Gefahr für das Eintracht-Tor.

Nach eher passiven 20 Anfangsminuten meldete Rashica die Bremer erstmals in der 26. Minute mit einem Freistoß bei Frankfurts parierendem Keeper Kevin Trapp offensiv an. Acht Minuten später wäre der 30-Jährige eigentlich geschlagen gewesen, doch diesmal landete Rashicas Schuss nach starker Einzelaktion an der Latte. Kohfeldt und sein Co-Trainer Tim Borowski haderten an der Seitenlinie: "Ich habe zu ihm gesagt", führte der Werder-Chefcoach später aus: "Da muss einfach mal einer reinfallen, damit der sich befreit - und es selbstverständlicher wird." Noch immer ist Rashica in dieser Saison ohne eigenen Treffer.

"Ich hoffe, dass er einen Schub kriegt"

Seinen Stempel drückte er dem Bremer Spiel trotzdem auf. "Man hat gemerkt, er ist in den Aktionen, er ist fit, er ist wendig, er kommt an den Gegenspielern vorbei", sagte Kohfeldt. Und mit einem scharfen Pass in die Tiefe (und seiner dritten Torvorlage in der Liga) auf Theo Gebre Selassie leitete Rashica dann auch den Ausgleich ein - und damit die Werder-Wende, dank Siegtorschütze Sargent. "Ich hoffe, dass er einen Schub kriegt", äußerte sich Kohfeldt dann doch noch zum Matchwinner.

In der Offensive, die zuvor erstmals in dieser Saison zweimal torlos geblieben war, habe "viel zusammengepasst", erklärte der Trainer zufrieden. Kein Grund für Änderungen also hinsichtlich des Pokalspiels am Dienstag in Regensburg, obwohl Niclas Füllkrug ("Er ist gut drauf") immer besser in Schwung kommt? Natürlich ließ sich Kohfeldt auch am späten Freitagabend nicht mehr in die Karten schauen, nur hinter seine FFP2-Maske, die er für einen Moment zum Kinn zog. Dahinter offenbarte er: Ein breites Grinsen. "Ich habe aktuell eine Menge gute Spieler auf der Bank."

Tim Lüddecke

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