Bundesliga

Kobels Plädoyer: "Können auch noch langweiliger spielen"

BVB nicht spektakulär, aber erfolgreich

Kobels Plädoyer für das Biedere: "Können auch noch langweiliger spielen"

Erfreut über den Defensivkampf seines Teams: Gregor Kobel.

Erfreut über den Defensivkampf seines Teams: Gregor Kobel. IMAGO/Pressefoto Baumann

Merklich lädiert war die Stimme vom BVB-Keeper Gregor Kobel nach dem 3:1-Erfolg des Vizemeisters bei der TSG Hoffenheim. "Es war emotional", erklärte der ehemalige Hoffenheimer diesen Umstand - und spielte damit nicht unbedingt auf seine Vergangenheit bei den Kraichgauern an. Viel mehr ging es ihm am DAZN-Mikrofon um den hart erarbeiteten Erfolg seiner Borussia, die "von Anfang gekämpft" hätte und schlussendlich alle Widerstände überwand. 

Der BVB macht seinen Job

"Wir waren in den wichtigen Momenten da und haben unseren Job gemacht", lobte Kobel eine Dortmunder Mannschaft, die nach dem Seitenwechsel über weite Strecken eingeschnürt wurde und untypisch auftrat. Bereits vor der Gelb-Roten Karte gegen Ramy Bensebaini knapp 20 Minuten vor Schluss hatte die TSG phasenweise über 70 Prozent Ballbesitz verbucht, war aber erfolglos angerannt. Für Kobel zumindest hinsichtlich der defensiven Stabilität ein Modell mit Zukunft: "Das ist kein Problem. Wenn wir die Spiele gewinnen, können wir von mir aus noch langweiligeren Fußball spielen."

Etwas anders sah es naturgemäß Angreifer Niclas Füllkrug, der mit dem Tor zum 1:0 seinen ersten Treffer im BVB-Trikot erzielte. Zwar würdigte der ehemalige Bremer ebenfalls die Resilienz seiner Mannschaft, sah gleichzeitig spielerisch aber auch Verbesserungspotenzial. "Da ist viel Kreativität dabei, wir haben eine sehr, sehr talentierte Mannschaft", lobte er das Potenzial seiner Kollegen, doch befand: "Die Ideen stimmen noch nicht immer dem anderen überein." Wobei sich der Torjäger explizit mit einschloss. 

Füllkrug und der fehlende Flow

Beim Überwinden dieser Probleme soll weitere Arbeit Besserung bringen. "Wichtig ist, dass wir Tag für Tag an unsere Leistungsgrenze gehen und uns im Training fordern. Dann kommt der Rest automatisch." Für den endgültigen Feinschliff erbat sich "Lücke" zudem mehr Zeit im Spielbetrieb: "Abstimmungsdinge kannst du hauptsächlich nur im Spiel trainieren. Das klappt im Training nicht, weil der Gegner immer unterschiedlich reagiert." Zunächst allerdings reichte dem Torschützenkönig der abgelaufenen Bundesligaspielzeit der spielerisch nur sporadisch überzeugende Dreier. "Wir müssen in einen kleinen Flow kommen. Das schaffen wir nur über Ergebnisse."

Bestenfalls soll also schnellstmöglich das nächste Erfolgserlebnis glücken. Geht es nach Füllkrug, dürften weitere Siege sich schließlich auch in der Art des Auftretens bemerkbar machen: "Dann werden wir schnell einen sehr schönen und gepflegten Ball sehen." Die nächste Gelegenheit dazu bietet sich bereits unter der Woche. Gegen Milan steigt am Mittwoch (21 Uhr, LIVE! bei kicker) das erste Heimspiel der Champions-League-Saison.

mja

Bilder zur Partie TSG Hoffenheim gegen Borussia Dortmund