Bundesliga

Kobels Angriff: "Wir spielen um die Meisterschaft mit"

Erneuter enger Sieg trotz vieler Chancen

Kobels Angriff: "Wir spielen um die Meisterschaft mit"

Hat mit Dortmund den Titel fest im Visier: Gregor Kobel.

Hat mit Dortmund den Titel fest im Visier: Gregor Kobel. IMAGO/Ostseephoto

Das Team stand Arm in Arm vor dem Auswärts-Fanblock und sang mit: "Wer wird Deutscher Meister? BVB Borussia!" Die Stimmung bei den Schwarz-Gelben ist weiter gut, "in der Kabine weint keiner", formulierte es Marius Wolf lachend. "Es ist ein sehr, sehr schönes Gefühl, Tabellenführer zu sein", befand Gregor Kobel mit Blick auf die Tabelle am späten Samstagnachmittag und vor dem Spitzenspiel am Sonntag.

22. Spieltag

Ob die 1 nun auch am Montag noch vor dem Vereinsnamen aus Dortmund steht oder nicht, der Sieg in Sinsheim bleibt bestehen. "Wir haben neun von neun Spielen gewonnen. Das ist genau der Lauf, den wir uns vorgenommen haben", findet Kobel und freut sich auch über die Art und Weise: "Wir haben in den letzten Wochen immer wieder mal auch knappe Spiele gewonnen. Das zeichnet eine Spitzenmannschaft aus. Deswegen stehen wir da, wo wir stehen, weil wir diese Spiele gewinnen."

Wenn man da oben steht, muss man nicht sagen, dass man auf etwas anderes guckt.

Gregor Kobel

Und aus dieser Position gäbe es nur eine Zielvorgabe. "Wir sind ganz oben. Was drin ist? Ist ja klar: Wir spielen um die Meisterschaft mit", sagt Kobel: "Wenn man da oben steht, muss man nicht sagen, dass man auf etwas anderes guckt." Jeder seiner Mitspieler sei "aus einem Grund bei der Borussia, weil wir alle Spiele gewinnen wollen. Im Moment machen wir das". Und so sei "alles drin", findet der Schweizer: "Am Ende werden wir sehen, wofür es reicht. Wir müssen uns reinbeißen und alles geben."

Knappe Spiele auf "Dauer nicht clever"

Dennoch gab auch der neunte Sieg am Stück Ansätze für Verbesserungen in der kommenden Woche. "Auf Dauer ist es nicht clever, wenn man viele so knappe Spiele hat. Es gibt sicher einige Dinge, die wir uns anschauen und verbessern müssen", sagt Kobel und zählt auf: "Die Konterverhinderung muss noch ein bisschen besser werden. Und wir hatten zu große Abstände zwischen Angriff und Verteidigung, haben zu viele Räume gegeben, die Hoffenheim gut genutzt hat."

Rechtsverteidiger Wolf ergänzte: "Heute waren wir nicht so effizient. Wir haben es uns selbst zuzuschreiben, dass es noch spannend wurde, weil wir die Tore nicht machen. Wir haben einfach den zweiten Treffer vergessen." Dennoch: "Wie wir alle zusammen verteidigt haben, wie wir uns hineingeworfen haben, Schüsse geblockt haben, wie jeder für den anderen kämpft, das spricht auch für uns und die Stimmung."

Terzic bleibt "demütig" und setzt "die analytische Brille" auf

Und die will auch Trainer Edin Terzic nicht dämpfen, wenn er vorsichtig bleibt. "Nicht nur die Fans, jeder Mensch sollte träumen und nach großen Zielen streben. Allerdings werden weder ich noch die Mannschaft fürs Träumen bezahlt, sondern für fleißige und harte Arbeit", sagt er und mahnt: "Wir bleiben demütig. Wir wissen, dass es ein paar Themen gibt, die wir aus dem November mitgebracht haben." Und "träumen wird uns nicht helfen, ins nächste Spiel zu gehen und das zu gewinnen, sondern nur die analytische Brille", sagt er mit Blick auf den nächsten Härtetest am Freitag gegen Verfolger RB Leipzig. Aber: "Trotzdem werden wir niemanden auf dieser Welt verbieten, zu träumen".

Patrick Kleinmann

Bilder zur Partie TSG Hoffenheim - Borussia Dortmund