2. Bundesliga

Klauß über Dovedans Platzverweis: "Das ist schwer zu akzeptieren"

Nürnberg hadert mit dem Remis - Krauß und das Jubel-Gefühl mit Anhang

Klauß über Dovedans Platzverweis: "Das ist schwer zu akzeptieren"

Luft ablassen nach Schlusspfiff: Nikola Dovedan wird von Tim Handwerker und Manuel Schäffler gebremst.

Luft ablassen nach Schlusspfiff: Nikola Dovedan wird von Tim Handwerker und Manuel Schäffler gebremst. picture alliance / Sportfoto Zink / Wolfgang Zink

Rein von der Leistung her betrachtet war das sechste Remis im neunten Zweitliga-Spiel zu wenig. Nach einer halben Stunde hatte sich der Club gefangen, spielte mutiger nach vorne, auch wenn die Abschlüsse mitunter in die Kategorie "unterirdisch" gehörten. "Ab der 30. Minute waren wir die bessere Mannschaft und hätten den Sieg verdient gehabt", fasste FCN-Trainer Robert Klauß die Partie bei "Sky" zusammen. Großer Widerspruch von 96-Kollege Jan Zimmermann kam dabei nicht rum. "Wir nehmen den Punkt mit", ordnete der Coach der Niedersachsen den Zähler trotz "guter Anfangsphase" als eher glücklich ein.

Allerdings wusste Nürnbergs Coach auch einzuschätzen, dass seine Mannschaft die letzten elf Minuten plus Nachspielzeit in Unterzahl überstehen musste - angesichts der Offensivschwäche der Hannoveraner wurde dem 36-Jährigen aber dabei kaum mulmig zumute. In Wallung geriet er vielmehr in der  71. und 79. Minute - beide Male echaffierte sich Klauß über Gelbe Karten, beide Male war Nikola Dovedan beteiligt, der deshalb vorzeitig vom Platz geschickt wurde. "Bei der ersten Aktion wird er in den Torwart mit einem kurzen Impuls reingeschubst, das ist einfach kein Gelb", stellte Klauß fest. "Und bei der zweiten Aktion trifft er den Gegenspieler nicht. Da ist eine Ampelkarte, die schwer zu akzeptieren ist", so der Club-Coach weiter.

Bei der ersten Aktion wird er in den Torwart reingeschubst, und bei der zweiten Aktion trifft er den Gegenspieler nicht. Da ist eine Ampelkarte, die schwer zu akzeptieren ist.

Robert Klauß

Schäffler und Handwerker packen Dovedan am Kragen

Dovedans Ärger nach dem Schlusspfiff war für Klauß damit wohl irgendwie nachvollziehbar, der Offensivspieler wurde von seinen Kollegen Manuel Schäffler und Tim Handwerker energisch am Kragen gepackt, sonst wäre Dovedan Schiedsrichter Tobias Reichel (Stuttgart) wohl auf die Pelle gerückt. Den Austausch mit dem Referee wollte auch Klauß nicht direkt auf dem Platz suchen, sondern die hitzige Atmosphäre erst etwas abkühlen lassen. "Wir gehen jetzt rein, schauen uns mit dem Schiedsrichter die Szene an und besprechen das in Ruhe, auf dem Platz macht das keinen Sinn", so Klauß.

Krauß' "erstes Tor vor Zuschauern" 

Wahrscheinlich wird er sich auch nochmal die Szene anschauen, die zum vermeintlichen 1:0 geführt hatte. Lino Tempelmann setzte Dovedan auf dem linken Flügel ein, dessen Hereingabe landete über Umwege beim eingewechselten Tom Krauß, der eiskalt vollstreckte. Nach mehreren Minuten Überprüfung offenbarte die kalibrierte Linie eine Abseitsposition Dovedans im Millimeterbereich, was vor allem Krauß ärgerte, "denn es wäre mein erstes Tor für Nürnberg vor Zuschauern gewesen".

Zu früh gefreut: Nürnbergs Tom Krauß.

Zu früh gefreut: Nürnbergs Tom Krauß. picture alliance / HMB Media/ Heiko Becker

Der VAR machte ihm einen Strich durch die Rechnung - berechtigterweise. "Wenn wir da in Führung gehen, dann haben wir gute Chancen, das Spiel zu gewinnen", lobte Klauß die schwungvolle Phase seiner Mannschaft Mitte des zweiten Durchgangs.

Am Ende des Tages hatte das 0:0 einen faden Bei- und Nachgeschmack.

bst