Bundesliga

Klassenerhalt? Khedira: "Das gibt eine gute Kabinenparty"

Union-Ersatzkapitän spricht von "surreal"

Klassenerhalt? Khedira: "Das gibt eine gute Kabinenparty"

Führungsfigur der Eisernen: Ersatzkapitän Rani Khedira.

Führungsfigur der Eisernen: Ersatzkapitän Rani Khedira. IMAGO/Beautiful Sports

Zum fünften Mal 2:1 gegen Leipzig, fünf Bundesliga-Dreier in Serie: Union Berlin surft weiterhin auf der Euphoriewelle - und etabliert sich mit nun 42 Punkten einen Zähler hinter der Spitze als ärgster Verfolger des amtierenden Meisters Bayern München.

Von der von den mitgereisten Fans der Eisernen schon wieder skandierten Meisterschaft wollte Rani Khedira, der anstelle des auf der Bank sitzenden Christopher Trimmel am Samstagabend die Kapitänsbinde getragen hatte, aber nichts wissen - auch wenn das eine Entwicklung ist, "die sich keiner hätte vorstellen können".

Der 29-Jährige erinnerte im Gespräch mit "Sky" vielmehr daran, dass sich das Team im Sommer vor der neuen Spielzeit einmal mehr nüchtern zwecks der gesetzten Ziele ausgetauscht hatte: "Wir haben uns vor der Saison zusammengesetzt - und uns war schnell klar, dass wir wieder 40 Punkte erreichen wollen und müssen, weil wir uns bewusst sind, dass die Bundesliga sehr schwer ist."

Der Union-Erfolg? "Das ist ein Stück weit surreal"

Bundesliga, 20. Spieltag

Dieses Etappenziel erreichten die Hauptstädter bei RB schon jetzt. Der Klassenerhalt wurde also eingetütet. Khedira dazu mit einem Lächeln: "Das gibt heute eine gute Kabinenparty."

Dem jüngeren Brüder von Weltmeister Sami Khedira (35, Karriereende) ist aber freilich nicht entgangen, dass sein Team seit Monaten ernsthaft oben im Tableau mitmischt und bislang die Überraschung der Saison ist.

"Das ist ein Stück weit surreal", so Khedira. "Wir wissen auch nicht immer ganz genau, warum wir diese Spiele dann ziehen. Ich glaube, es ist die unglaubliche Moral. Es war heute kein verdienter Sieg, es war kein schöner Sieg - es war ein Sieg der Moral. Das ist typisch für die Mannschaft."

Khedira erklärt "bad play"

Ob es am Ende aber wirklich zum Gewinn der Meisterschale reichen kann, zumal ein Duell mit dem FC Bayern noch aussteht? Und ob Union Berlin am Ende tatsächlich ein modernes Fußballmärchen wie Leicester City bei dessen Premier-League-Titelgewinn 2015/16 schreiben kann? Das sei laut Khedira gut bei den Medien und deren Schlagzeilen aufgehoben. Für die Köpenicker zähle nur die weitere Arbeit, das nächste Spiel (bei Ajax Amsterdam am Donnerstag um 18.45 Uhr im Zuge der K.-o.-Runden-Play-offs der Europa League) und der weitere Saisonverlauf.

Zum Thema des Abends, dem aberkannten und strittigen 2:2 der Leipziger in der 78. Minute, erklärte Khedira: "Ich habe es auch so empfunden, wie der Schiedsrichter entschieden hat. Daher bin ich auch sofort zu ihm gelaufen. Wir haben vor der Saison eine Regelschulung und es nennt sich 'bad play', wenn du keinen kontrollierten Ball spielen kannst. Es ist richtig, da nicht auf Tor zu entscheiden."

mag

Bilder zur Partie RB Leipzig - 1. FC Union Berlin