Alle Nachsicht half nicht: Am Freitagnachmittag setzte DLive dem Drama ein Ende. Erneut hatte die Düsseldorfer Stadiongesellschaft vergeblich auf die ausstehenden 174.000 Euro Miete für ihre Arena gewartet, doch anders als noch im Dezember (der kicker berichtete) wurde sie diesmal enttäuscht. Drittligist KFC Uerdingen zahlte nicht rechtzeitig und legte auch keine rechtlich bindende Zahlungsvereinbarung vor. Daraufhin beendete DLive das Treiben und setzte den KFC vor die Tür. Das anstehende Heimspiel des KFC gegen den FC Ingolstadt am Sonntag (Anpfiff 15.00 Uhr) kann somit nicht in Düsseldorf stattfinden.
DLive teilte am Freitagabend mit: "Der KFC Uerdingen hat die ausstehenden Mietzahlungen für die Nutzung der MERKUR SPIEL-ARENA nicht beglichen und dadurch die Zahlungsvereinbarung mit D.LIVE nicht erfüllt. Aus diesem Grund können wir die Arena für die anstehenden Spielbegegnungen am Sonntag, 24. Januar, und Samstag, 30. Januar, nicht als Spielstätte zur Verfügung stellen. Wir bedauern die wirtschaftliche Situation des KFC Uerdingen, müssen jedoch die Interessen unserer Gesellschaft wahren. Zu den weiteren angesetzten Fußballspielen des KFC Uerdingen in der MERKUR SPIEL-ARENA können wir zum jetzigen noch keine Auskunft geben."
Dass der Klub rechtzeitig eine neue Spielstätte findet, ist unwahrscheinlich, so kurzfristig an einem Freitagabend. Dabei hätte die Mannschaft von Trainer Stefan Krämer wohl antreten können - trotz zweier Corona-Fälle im Team.
Nach seinem angekündigten Rückzug macht Ponomarev wohl nun ernst. Erst trat er als Präsident des eingetragenen Vereins zurück, dann sprach er von einem möglichen Sturz bis in die Regionalliga. Der 46-Jährige scheint inzwischen nicht mehr gewillt, zumindest den rudimentärsten Verpflichtungen nachzukommen.
Der Drittligist äußerte sich am Freitagabend allerdings selbst in einer Mitteilung und wies die Vorwürfe der Düsseldorfer Stadiongesellschaft zurück.
Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung am Donnerstag
Erst am Donnerstag beantragte der KFC Insolvenz in Eigenverwaltung, ob das Verfahren so stattfinden kann, ist offen. Eine Entscheidung darüber fällt das Amtsgericht Krefeld wohl erst Anfang nächster Woche. Das Stadion ist beileibe nicht die einzige finanzielle Baustelle, bei der Uerdingen seine Rechnungen nicht mehr begleicht. Der Trainingsplatz ist beispielsweise seit Monaten in einem katastrophalen Zustand, weil der Rasenpfleger kein Geld mehr bekommt. Außerdem stehen immer wieder Gehälter aus, die nur verspätet bezahlt werden. Zuletzt soll dem Klub sogar das Internet abgeschaltet worden sein, weil Rechnungen offenblieben.
Zuletzt legte der Klub seinen Spielern bereits nahe, sich neue Vereine suchen zu dürfen. Mit Heinz Mörschel (Dynamo Dresden) und Stefan Velkov (wohl zum MSV Duisburg) gingen bereits die ersten Akteure. Weitere dürften zeitnah folgen.
