Anlass war der Offene Brief der Fußballerinnen der Frauen-Bundesliga und 2. Frauen-Bundesliga, die das Vorgehen des Westdeutschen Fußballverbandes (WDFV) im Fall Heiko Vogel scharf kritisiert hatten. "Es war mir ein wichtiges Anliegen, mich persönlich an Alexandra Popp und Almuth Schult zu wenden. Es war ein wertvoller und offener Austausch, in dem es darum ging, welche Steine unseren Fußballerinnen in den Weg gelegt werden", sagte Keller nach einer digitalen Videokonferenz mit der Kapitänin der DFB-Auswahl Popp und Torhüterin Schult.
Keller: "Das ist nicht akzeptabel"
"Sie werden teilweise immer noch massiv strukturell benachteiligt. Das ist nicht akzeptabel. Die unmögliche Aussage und die darauffolgende unbegreifliche 'Strafe', das Training einer Frauenmannschaft zu leiten, sind nur Ausdruck im Fußball leider auch heute noch viel zu weit verbreiteter Denkmuster", so Keller weiter und sagte für die Zukunft Unterstützung zu: "Umso wichtiger ist es, dass wir alle gemeinsam weiter dagegen ankämpfen. Ich habe unseren Spielerinnen dabei meine volle Unterstützung zugesagt."
Vogel, Trainer der U 23 von Borussia Mönchengladbach, hatte sich in der Regionalliga West im Spiel gegen den SV Bergisch Gladbach beim Verlassen des Feldes "ausfallend" gegenüber den beiden Schiedsrichter-Assistentinnen Vanessa Arlt und Nadine Westerhoff geäußert.
Daraufhin hatte Sportgericht des WDFV ihn mit einer Innenraumsperre für zwei Spiele bestraft und 1500 Euro Geldstrafe verhängt. Zudem wurde Vogel "auferlegt, sechs Trainingseinheiten eines Frauen- oder Mädchenteams zu leiten". Das Präsidium des WDFV hat bereits angekündigt, das Sportgerichts-Urteil zur Überprüfung an das WDFV-Verbandsgericht zu geben.