Bundesliga

Kein Fixpunkt im Zentrum: Schröder und das Phänomen der Passivität

Erster Punkt für Mainz, aber wenig Anlass für Optimismus

Kein Krieger im Zentrum: Schröder und das Phänomen der Passivität

Der erste Punkt am siebten Spieltag: Der Mainzer Sportvorstand Rouven Schröder und Trainer Jan-Moritz Lichte.

Der erste Punkt am siebten Spieltag: Der Mainzer Sportvorstand Rouven Schröder und Trainer Jan-Moritz Lichte. imago images

Dass, wie von diversen Vertretern der Rheinhessen betont wurde, genügend Chancen da waren, um beim Stand von 2:1 zu erhöhen und so die Partie mutmaßlich zu entscheiden, ist absolut richtig. Jonathan Burkardt oder Jean-Philippe Mateta etwa hatten das 3:1 auf dem Fuß.

Was allerdings - neben einer gehörigen Portion Glück beim zweiten Strafstoß und der Aktion von Moussa Niakhate gegen Goncalo Paciencia - auffiel: Nach dem 1:0 konnten die Schalker nahezu ungehindert durchs Mainzer Mittelfeld marschieren. Da fehlten Pressingmomente, da fehlte eine Zweikampfhärte - Grundtugenden im Abstiegskampf.

Bilder zur Partie 1. FSV Mainz 05 - FC Schalke 04

Gesucht: Der Fixpunkt zum Hochziehen

"Das ist so das Phänomen, wenn du in Führung gehst: Dass du ein bisschen passiver wirst, dich ein bisschen zurückziehst", umschreibt Schröder die schwache Phase in der ersten Hälfte. Nur hängt sie mit einem immer stärker ersichtlich werdenden Problem zusammen: Diesen Nullfünfern fehlt ein Krieger im Mittelfeld, einer, an dem sich die Kollegen hochziehen können, ein Fixpunkt, der der verunsicherten Truppe so etwas wie Sicherheit vermittelt.

Mit der Systemumstellung auf Dreierkette zur Pause wirkte das Konstrukt zwar insgesamt wieder gefestigter und Schröder hat keinesfalls Unrecht, wenn er sagt: "Wir werden dann dafür bestraft, dass wir nicht effektiv waren." Verdient gewesen aber wäre ein Sieg am Samstag auch nicht.

Benni Hofmann

Dreimal die Bestnote, aber nur einer aus dem Topspiel dabei: Die kicker-Elf des Spieltags