Bundesliga

Kein Jammern, aber Gisdol muss mächtig improvisieren

Köln: Schmitz und Jakobs fallen länger aus

Kein Jammern, aber Gisdol muss mächtig improvisieren

Noch ein Ausfall: Kölns Defensivspieler Benno Schmitz wälzt sich verletzt am Boden.

Noch ein Ausfall: Kölns Defensivspieler Benno Schmitz wälzt sich verletzt am Boden. imago images

Die Pechsträhne reißt nicht ab beim 1. FC Köln. Anthony Modeste, angesichts der aktuellen Entwicklung als Sturmspitze Gold wert, fällt seit Beginn der Vorbereitung mit Knieproblemen aus. Florian Kainz musste operiert werden, Noah Katterbach musste ebenso mit muskulären Problemen pausieren wie Jorge Meré. Große und kleine Wehwechen bestimmen die Vorbereitung, ganz zu schweigen von den Covid-19-erkrankten Salih Öczan, Tim Lemperle und Dimitrios Limnios. Der griechische Nationalspieler mit brasilianischen Wurzeln kann streng genommen noch nicht als Neuzugang verbucht werden, da der PAOK-Spieler die medizinische Untersuchung bislang nicht absolvieren konnte.

Tritt gegen Schmitz - Schiedsrichter zückt die falsche Karte

Vor und während des Pokalspiels gegen die VSG Altglienicke kamen die nächsten beiden Hiobs-Botschaften angeflattert: Zunächst erwischte es Ismail Jakobs am Oberschenkel-Muskel, der U-21-Nationalspieler musste kurzfristig passen und fällt wochenlang aus. Dann wurde Rechtsverteidiger Benno Schmitz von Christian Skoda rüde umgetreten, Gelb war hier eindeutig die falsche Karte, Schiedsrichter Dr. Martin Thomsen hätte zwingend Rot zeigen müssen. Schmitz erlitt eine Verletzung am Sprunggelenk, auch er wird wochenlang pausieren müssen. Interessant: Nicht Kingsley Ehizibue ersetzte Schmitz. Routinier Marco Höger übernahm die Position rechts in der Abwehrkette, wird dort auch beim Saison-Auftakt erwartet.

Viele Verletzte und kein Jhon Cordoba mehr - keine guten Voraussetzungen also für Trainer Markus Gisdol, der allerdings darauf verzichtet, die Situation zu bejammern und ordentlich improvisiert. Er stärkt den Spielern den Rücken, die ihm zur Verfügung stehen, urteilte nach der Partie gegen den Regionalligisten: "Ich bin sehr zufrieden, auch wenn mancher Spieler aufgrund der Personalsituation auf ungewohnter Position spielen musste."

Jan Thielmann etwa als Mittelstürmer oder Salih Öczan als linker Flügelspieler. "Seriös" habe man die Partie runtergespielt, so der Trainer, nach hinten hätten die Abstände gestimmt, nach vorne habe man immer wieder die Lücken gesucht und mit zunehmender Dauer auch gefunden und bespielt. Altglienicke, das weiß auch Gisdol, kann nicht mehr als ein Aufgalopp gewesen sein. Ernst wird es am kommenden Samstag gegen Hoffenheim (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker). Mal sehen, mit welchen Stürmern.

Frank Lussem