Formel 1

Die Formel 1 kehrt nicht nach Deutschland zurück

Boss Domenicali "kann es nicht glauben"

"Kein Interesse": Formel 1 kehrt nicht nach Deutschland zurück

2020 war die Formel 1 zuletzt in Deutschland zu Gast.

2020 war die Formel 1 zuletzt in Deutschland zu Gast. imago images/Nordphoto

"Der deutsche Grand Prix ist mir wichtig", sagte Formel-1-Boss Stefano Domenicali jüngst dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND), stößt damit aber nicht auf deutschen Zuspruch. "Ich sehe leider kein wirkliches Interesse aus Deutschland, wieder Teil des Formel-1-Kalenders zu werden", wird der 56-Jährige weiter zitiert.

Domenicali empfindet dies als "schade", schließlich könne er es "eigentlich nicht so recht glauben, dass der deutsche Markt kein Interesse mehr an der Formel 1 haben soll" - und spielt damit auf die großen deutschen Namen in der Formel 1 an. "Mit Sebastian Vettel habt ihr einen viermaligen Weltmeister. Und ihr habt Mick Schumacher, der am Anfang einer hoffnungsvollen Karriere steht." Der Italiener wolle sich "bemühen, den deutschen Markt wachzurütteln."

Verlustgeschäft durch Antrittsgagen

Seit dem Rennen in Hockenheim 2019 gibt es offiziell keinen Großen Preis von Deutschland mehr. Im Zuge der Corona-Verwerfungen rückte 2020 der Nürburgring noch einmal kurzfristig mit einem Großen Preis der Eifel in den Kalender. Anfang Januar waren die Veranstalter einer dauerhaften Rückkehr noch nicht abgeneigt, jedoch nur "zu wirtschaftlich sinnvollen Rahmenbedingungen" - und das scheint nun der Knackpunkt zu sein.

Für die deutschen Strecken wurde die Formel 1 mehr und mehr zum Verlustgeschäft, da das unter Ex-Chef Bernie Ecclestone etablierte System Antrittsgagen in Millionenhöhe verlangt. Das US-Unternehmen Liberty Media, das die Rechte mittlerweile hält, rüttelte an diesem System trotz anfänglicher Beteuerungen nicht.

Bald ein Grand Prix in Afrika?

Die Königsklasse des Motorsports nimmt ohnehin verstärkt andere Regionen ins Visier, im Mai feiert der Grand Prix in Miami seine Premiere. "Die USA sind wichtig für uns", so Domenicali, der auch den Fernen Osten als weiteres interessantes Ziel nennt. In Zhou Guanyu (Alfa Romeo) geht in diesem Jahr erstmals ein chinesischer Stammpilot an den Start: "Das Interesse aus China wächst, deshalb wird die Region auch in unseren Fokus rücken."

Zudem sei "ein Comeback in Afrika - egal, ob im Norden oder Süden" Teil der Überlegungen: "Wie schnell das klappt, wird aber auch von der Situation rund um COVID abhängen."

tso/sid

F1-Weltmeister: Verstappen in den Spuren von Schumacher und Hamilton