Bundesliga

Kehl: "Prozess der Veränderung noch nicht abgeschlossen"

Dortmund und die Suche nach Unterschiedsspielern

Kehl: "Der Prozess der Veränderung ist noch nicht abgeschlossen"

Mit dem BVB in Las Vegas: Sportdirektor Sebastian Kehl.

Mit dem BVB in Las Vegas: Sportdirektor Sebastian Kehl. Matthias Dersch

Lange Zeit hatte Sebastian Kehl nicht die dramatischen Geschehnisse des letzten Bundesliga-Spieltags mit der von Borussia Dortmund aus der Hand gegebenen Meisterschaft zu verarbeiten. "Ich musste mit meinem Team konsequent weiterarbeiten, dafür haben die Tagesaktualität und die laufenden Planungen für die neue Saison gesorgt", verrät der Sportdirektor im kicker-Interview.

Test in Las Vegas

Nun, knapp zwei Monate später, steht der Dortmunder Kader für den nächsten Angriff weitestgehend. Felix Nmecha (VfL Wolfsburg), Ramy Bensebaini (Borussia Mönchengladbach) und Marcel Sabitzer (Bayern München) sind da, weitere Neue schließt Kehl nicht aus. "Unser Kader ist aktuell sicher nicht zu klein", sagt er allerdings: "Und vielleicht wird sich auch auf der Abgabeseite noch etwas tun. Deshalb ist es unsere Verpflichtung, den Markt weiter zu beobachten. Insgesamt war es unser Ziel, den Kader in diesem Sommer noch einmal weiterzuentwickeln, besser zu werden."

Ein Prozess, den er nun seit einem Jahr in der neuen Position anschiebt. "Wir haben im vergangenen Sommer sieben Spieler neu verpflichtet, im Winter dann noch mal zwei als Vorgriff auf die Saison 2023/24. Diesen Sommer sind bislang drei Neue dazugestoßen. Das sind einige Veränderungen, die aber auch wichtig waren, um den Wandel in unserem Team anzustoßen", sagt Kehl, warnt aber auch: "Man muss jedoch aufpassen, dass man das System nicht überfordert." Der "Prozess der Veränderung" sei noch nicht abgeschlossen: "Ich bin noch nicht zu 100 Prozent zufrieden. Aber man kann nicht alles von heute auf morgen umsetzen. Manches benötigt Zeit."

"Zu einer Entwicklung gehört auch Reibung"

Den Medienberichten, dass es dabei zu größeren Unstimmigkeiten mit Trainer Edin Terzic gekommen sei, widerspricht er. "Es ist totaler Blödsinn, dass es Dissonanzen gab! Aber zu einer Entwicklung gehört auch Reibung", erklärt Kehl: "Das vernünftig zu moderieren, ist wichtig - und es ist uns bislang in allen Personalien sehr gut gelungen."

Zuletzt lag ein Schwerpunkt auf Spielern, die bereits Bundesliga-Erfahrung haben und die Sprache sprechen. "Wir sind ein internationaler Klub, sind gerade in den USA, spielen Champions League und haben natürlich auch viele ausländische Spieler in unseren Reihen", erklärt Kehl: "Und trotzdem war es mir wichtig, dass wir auch deutsche Nationalspieler verpflichten, um den Kern dieser Mannschaft zu bilden."

Klar sei aber auch, "dass es immer Unterschiedsspieler benötigen wird, wie wir sie in der Vergangenheit in Jude Bellingham, Erling Haaland und Jadon Sancho schon hatten". Denn diese Spieler "locken die Fans in die Stadien, sie sind das Salz in der Suppe, machen Spaß und sorgen für besondere Wow-Momente", sagt Kehl: "Die richtige Mischung zu finden, ist unser großes Ziel."

Lesen Sie im großen Interview im kicker (Printausgabe vom Montag oder im eMagazine ab Sonntagabend) außerdem, wie Kehl die Nachwirkungen der Corona-Pandemie und die Konkurrenz in Saudi-Arabien einschätzt, wie er die künftige Hierachie im Kader sieht und was er sich von Sabitzer und Nmecha verspricht.

Patrick Kleinmann

Kehl spricht über die Qualitäten von Sabitzer und Nmecha

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