Die Freude war groß beim BVB, als sich Sebastien Haller am Sonntagabend rund 5000 Kilometer südlich von Dortmund Legendenstatus in seinem Heimatland Elfenbeinküste erspielte: Sein entscheidender Treffer im Afrika-Cup-Finale gegen Nigeria (2:1) verschaffte dem Stürmer den auch von den Dortmunder Verantwortlichen lange ersehnten Schub - nachdem seit dem verschossenen Elfmeter im letztjährigen Bundesliga-Finale gegen Mainz (2:2) im Mai 2023 lange Zeit sportlich gar nichts mehr rund gelaufen war beim vom Krebs genesenen Angreifer.
BVB-Bosse hielten engen Kontakt zu Haller
"Wir freuen uns riesig für Sebastien", sagte BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl am Mittwoch gegenüber dem kicker. "Die Rolle, die er im Laufe des Turniers einnehmen konnte, zeigt, welchen Stellenwert er für die Mannschaft seines Heimatlandes hat. Er war mit seinen Toren im Halbfinale und Finale maßgeblich für den Titelgewinn mitverantwortlich. Das wird ihm Selbstvertrauen und Kraft geben."
Kehl hielt während des Turniers Kontakt zu Haller, auch Trainer Edin Terzic schrieb Nachrichten und telefonierte nach den Spielen mit dem 29-Jährigen, der in der vergangenen Saison trotz des verschossenen Elfmeters ein starkes Comeback nach seiner Krebserkrankung gefeiert hatte (neun Tore, fünf Assists in 19 Partien).
Verschärfte Konkurrenz im BVB-Angriff
In dieser Spielzeit allerdings blieb ihm seit der Last-Minute-Verpflichtung von Niclas Füllkrug - die auch eine Reaktion des Klubs auf die Formschwäche Hallers war- nur die Rolle des Ersatzspielers. In elf Liga-Einsätzen brachte er es bislang nur auf 354 Spielminuten, eine Torbeteiligung gelang ihm dabei nicht. Anders als jetzt beim Afrika-Cup. "Ein Stürmer lebt von seinem Selbstvertrauen", sagte Kehl. "Wir freuen uns, dass er nun wieder bei uns ist und uns dabei helfen kann, unsere Ziele zu erreichen"
Am Donnerstag kehrt der Angreifer nach Dortmund zurück und soll dann dem zuletzt formstarken Füllkrug (fünf Tore und zwei Vorlagen in 2024) verstärkt Konkurrenz machen. Ein zusätzlicher Vorteil dabei: Anders als bei Youngster Youssoufa Moukoko müsste Terzic, wenn er Haller für Füllkrug ins Spiel bringt, nicht die - zuletzt gegen Freiburg (3:0) gut funktionierende - Statik im Angriff anpassen.
