2. Bundesliga

Dynamo Dresdens Kauczinski: "Ein Jahr würde ich nicht durchhalten"

Dresden will am Dienstag endlich klettern - Neue Ausfälle

Kauczinski: "Ein ganzes Jahr würde ich nicht durchhalten"

"Wir sind dran": Markus Kauczinski mit Simon Makienok nach dem Sieg in Wiesbaden.

"Wir sind dran": Markus Kauczinski mit Simon Makienok nach dem Sieg in Wiesbaden. imago images

Die Jahreszahl, das Wetter, ja die gesamte Weltwirtschaft haben sich seit November grundlegend verändert. Nur eines ist seitdem gleichgeblieben: Dynamo Dresden ist immer noch Tabellenletzter der 2. Liga. Ist damit am morgigen Dienstag Schluss?

Mit einem Sieg im Nachholspiel gegen die SpVgg Greuther Fürth (18.30 Uhr, LIVE! bei kicker) würde Dynamo nicht nur den Vorletzten Wehen Wiesbaden überholen, sondern - noch viel wichtiger - mit dem Drittletzten Karlsruhe nach Punkten gleichziehen. "Wir sind dran, wir haben den Anschluss hergestellt", sagt Markus Kauczinski.

Das Gefühl, etwas in Reichweite zu haben, ist besser, als wenn du nach oben schaust, das Gipfelkreuz siehst, aber nicht weißt, wie du da hinkommst.

Markus Kauczinski

Nach dem hart erkämpften 3:2-Erfolg in Wiesbaden am Samstag, dem zweiten Auswärtssieg der Saison, sei die Mannschaft "mit einem guten Gefühl in den Flieger gestiegen", so der Trainer am Montag. Denn: "Das Gefühl, etwas in Reichweite zu haben, ist besser, als wenn du nach oben schaust, das Gipfelkreuz siehst, aber nicht weißt, wie du da hinkommst. Es ist natürlich schöner zu wissen, dass wir was in der Hand haben."

Fünf fallen aus, zwei sind fraglich

Weniger beschwerlich wird dieser bildliche Aufstieg nicht. Dienstag (Fürth), Freitag (gegen den HSV), Montag (in Bielefeld), Donnerstag (in Kiel), Sonntag (in Sandhausen) - für Dynamo geht die Terminhatz unvermindert weiter. "Wir müssen gucken, dass wir frisch bleiben, aber immer im Auge haben, nicht zu viel zu machen", sagt Kauczinski.

Die Personallage bleibt auch so angespannt: Gegen Fürth fehlen Marco Hartmann (Leiste), Josef Husbauer (Sprunggelenk), Dzenis Burnic (Bänderriss im Sprunggelenk), Justin Löwe (Schulterverletzung) und Patrick Schmidt (Gelb-Rot-Sperre); Godsway Donyoh (muskuläre Probleme) und Kapitän Florian Ballas (Training abgebrochen nach Rückenproblemen) sind fraglich. Kauczinski: "Ob ich nur vier wechsle, sieben oder ob ich elf wechseln muss - das weiß ich heute noch nicht."

Kauczinski: "Ich komme nicht zum Abschalten"

Und auch sonst fordern die vielen Spiele ihren Tribut. "Wir wissen ja auch, dass es irgendwann vorbei ist. Ein ganzes Jahr würde ich nicht durchhalten", gibt Kauczinski zu. "Ich komme nicht zum Abschalten." Doch das müsse er gerade auch gar nicht. Die Arbeit mit der Mannschaft macht ihm Spaß: "Die Jungs sind voll dabei", sagt er und lobt ihre Einstellung, "immer wieder da zu sein, auch wenn es zieht, auch wenn die Muskeln brennen, auch wenn das Laktat zu den Ohren rausläuft".

Und wie oft hat er nun schon auf die Tabelle geschaut, um alle Szenarien durchzurechnen? Gar nicht, beteuert Kauczinski: "Die Tabelle habe ich im Kopf, da brauche ich gar nicht mehr reinzugucken." Dynamos Tabellenplatz konnte man sich seit Ende November ohnehin ganz gut merken.

jpe

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