Bundesliga

"Katastrophe!": Schalkes Karaman legt Finger in die Wunde

Schalke: Redebedarf nach erneuter Testspiel-Enttäuschung

"Katastrophe": Karaman legt Finger in die Wunde

Schalkes Angreifer Kenan Karaman analysiert schonungslos.

Schalkes Angreifer Kenan Karaman analysiert schonungslos. IMAGO/RHR-Foto

Aus Schalkes Trainingslager in Belek (Türkei) berichtet Toni Lieto

Der extreme Wetterumschwung in Belek passt zur Gemütslage der Schalker. Nach sonnigen Tagen ist ein heftiger Sturm aufgezogen, die Wellen des Mittelmeeres schlagen hoch. Auch die Schalker sind aufgewühlt, Grund ist der Test zum Abschluss des Türkei-Trainingslagers gegen den 1. FC Nürnberg. Eigentlich wollte der Tabellenletzte in der Bundesliga zur Aufholjagd blasen, Vorstellungen wie am Dienstag gegen den Club (0:1) lassen aber Schlimmes befürchten.

Kenan Karaman äußerte deutliche Kritik. Der Angreifer, nach dem Saisonaus von Sebastian Polter zur Pause als Mittelstürmer eingesetzt, verwendete gar das Wort "Katastrophe". Er bezog sich bei seiner harschen Analyse ausdrücklich auf die Teamleistung nach dem Seitenwechsel, daher nahm der Null-Tore-Stürmer auch sich selbst in die Pflicht.

"Wir tauschen elf Spieler und zeigen danach ein komplett anderes Gesicht. Das kann nicht sein, ich bin darüber sehr sauer und schließe mich da auch mit ein", sagte er. "Wir trainieren hier hart, jeder kennt die Abläufe, auch, wie wir von hinten rausspielen wollen." Die Mannschaft missachtete jedoch die Vorgaben des Trainers, agierte kopflos.

Karaman zählte auf: "Beim Elfmeter verteidigen wir nicht clever und sind leichtsinnig", offensiv sei die Mannschaft "kaum nach vorne gekommen". Man habe die Nürnberger "ins Spiel kommen lassen, sie gewinnen dann auch mehr Zweikämpfe".

"Das geht nicht!"

Auch der Trainer hatte kurz nach dem Abpfiff über die Leistung in der zweiten Hälfte geschimpft. "Jeder hat den Anspruch, im ersten Pflichtspiel auf dem Platz zu stehen", geriet Reis in Rage, aber "so kann man sich nicht präsentieren. Das geht nicht!"

Im Laufe des Mittwochs treten die Schalker nach neun Tagen Türkei-Trainingslager die Rückreise in den Ruhrpott an. Vor der Generalprobe am Samstag in Gelsenkirchen gegen Werder Bremen könnte die Stimmungslage beim Tabellenletzten zweifellos besser sein. Aktuell muss man befürchten, dass die geplante Aufholjagd der Königsblauen nach hinten los geht.

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