Bundesliga

Kane? Friedl: "Da gab es schon den einen oder anderen Stürmer in meiner Karriere"

Werder-Kapitän spricht über die Anfälligkeit in der Defensive

Kane? Friedl: "Da gab es schon den einen oder anderen Stürmer in meiner Karriere"

Freut sich auf Harry Kane: Werder-Kapitän Marco Friedl.

Freut sich auf Harry Kane: Werder-Kapitän Marco Friedl. IMAGO/Nordphoto

Drei Gegentore beim 2:3-Pokalaus gegen Drittligist Viktoria Köln - und auch sonst wirkt die schon in der Vorsaison wackelige Defensive des SV Werder Bremen weiterhin nicht stabil. In der Saisonvorbereitung musste die Mannschaft von Trainer Ole Werner lediglich über einen 60-minütigen Test gegen RB Leipzig (0:0) mal kein Tor des Gegners hinnehmen. Das letzte Zu-Null-Spiel liegt lange zurück, trug sich am 22. Spieltag der vergangenen Spielzeit zu, beim 3:0 gegen Bochum - im Februar.

Einer, der nominell dafür zuständig ist, diese Gegentorflut zu stoppen, ist Marco Friedl. Der Werder-Kapitän hat allerdings ebenfalls eine Saison mit einigen sportlichen Negativerlebnissen hinter sich, sagte am Dienstag: "Ich war nicht zufrieden mit dem, was ich gezeigt habe - weil ich weiß, dass ich es besser kann." Der Österreicher forderte von sich selbst "einfach mehr Konstanz" ein, mit weniger Leistungsschwankungen: "Mein Ziel ist, dass ich mich da festige und auf einem konstant hohen Level spiele."

Werders Defensiv-Mängel: "Die Fehler gehen halt nicht"

Beim Pokalausscheiden in Köln wurde Friedl, der sich im Trainingslager eine Bauchmuskelverletzung zugezogen hatte und zwischenzeitlich ausfiel, erst in der Nachspielzeit eingewechselt. Beim Treffer zum 2:3 sah er kurz darauf wiederum gar nicht gut aus. "Die Fehler, die wir gemacht haben, gehen halt nicht", erklärte der 25-Jährige. Die Szenen seien im Nachgang "kurz und knallhart analysiert" worden, am Freitag beim Bundesliga-Eröffnungsspiel gegen die Bayern sei natürlich Besserung angedacht - auch wenn Werder seit fast 15 Jahren nicht mehr gegen den Rekordmeister gewinnen konnte.

Friedl versuchte, die Negativserie auszublenden. Wenn die Bremer deshalb nicht trotzdem an einen Erfolg glauben würden, "wären wir fehl am Platz", betonte er, "aber dafür muss man einen Sahnetag erwischen". Dass die Münchner mit Topstürmer Harry Kane nun zusätzlich noch einmal nachgerüstet haben, dürfte eine solche Angelegenheit jedoch nicht unbedingt einfacher erscheinen lassen. Gerade solange der SV Werder seine defensive Anfälligkeit weiterhin nicht in den Griff kriegt.

Friedl: "Man darf Kane nicht allein lassen"

Friedl bezeichnete Kane jedenfalls als einen "der besten Stürmer der Welt - wir freuen wir uns alle, dass so ein Spieler in der Bundesliga spielt". Sollte der Bremer Kapitän am Freitag also wieder von Beginn an auflaufen, dürfte die Zuständigkeit für den Englänger auch bei ihm liegen. Friedl sieht's jedenfalls gelassen: "Da gab es schon den einen oder anderen Stürmer in meiner Karriere, den man verteidigen musste. Und ich weiß, dass man einen Harry Kane nicht allein lassen darf. Deshalb schaut man sich natürlich Szenen von ihm an - wenn man nicht schon die meisten kennt."

Pieper muss zweimal zuschauen

Amos Pieper, der im Pokal in Köln früh die Rote Karte gesehen hat, wurde für zwei Pokalspiele gesperrt, wie der DFB am Dienstag mitteilte. Das DFB-Sportgericht wertete die Notbremse des Abwehrspielers in der 11. Minute beim Stand von 0:0 als "unsportliches Verhalten".

Tim Lüddecke

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