"Punktetechnisch hinken wir unseren Ansprüchen hinterher. Die Lage ist ernst, denn die letzten Wochen waren nicht zufriedenstellend", gibt 96-Kapitän Dominik Kaiser zu. Besonders wurmt den 32-Jährigen die 0:3-Heimniederlage vom vergangenen Sonntag gegen Holstein Kiel.
96 hatte in der ersten Halbzeit die Partie bestimmt und danach zwischen Spielminute 56 und 60 gleich drei Treffer kassiert. "Das Ergebnis gegen Kiel war brutal. Das kann man auch nicht schönreden", meint Kaiser, "bis zum 0:1 war unsere Leistung ok. Aber die Gegentore passieren zu einfach." Wie so oft in letzter Zeit. Hinzu kommt die eklatant schlechte Chancenverwertung. In dieser Kategorie dürfte Marvin Ducksch der ungekrönte König der 2. Bundesliga sein.
"Wir tun uns aktuell aber alle schwer, unser Top-Niveau abzurufen", kritisiert Kaiser. Besonders die als Hoffnungsträger verpflichteten Simon Falette und Jaka Bijol hinken den Erwartungen weit hinterher. Auch Kaiser hat dafür keine richtige Erklärung: "Alle Neuzugänge sind im Mannschaftskreis top integriert, haben aber noch nicht alle ihre Top-Leistungen zeigen können." Sollte sich 96 nicht in allen Mannschaftsbereichen - Torhüter Michael Esser ausgenommen - steigern können, wird es schwer, im Nordderby am Samstag (13 Uhr) beim HSV auch nur einen Zähler mitzunehmen - obwohl sich die Hamburger auch im Krisenmodus eingerichtet haben.
96 müsse "kompakt auftreten", fordert der Kapitän. Sonst geht es wohl noch weiter abwärts in der Tabelle. Gedanken um den Klassenerhalt macht sich der Routinier aber noch nicht. "Ich mache mir im Moment keine akuten Abstiegssorgen, bin mir aber dessen bewusst, dass wir zu wenig Punkte haben. Bis Weihnachten müssen wir unsere Linie finden und punkten."
