Bundesliga

Kainz: "Wir müssen das analysieren und daraus lernen"

Baumgart bemängelt die Anzahl der Fehler

Kainz: "Wir müssen das analysieren und daraus lernen"

Florian Kainz sah sich mit dezimierten Kölner einer Mainzer Übermacht gegenüber.  

Florian Kainz sah sich mit dezimierten Kölner einer Mainzer Übermacht gegenüber.   IMAGO/Jan Huebner

Ein paar Wochen ist es her, da prophezeite Steffen Baumgart im Gespräch mit dem kicker: "Irgendwann werden wir auch mal eine Klatsche kriegen." Ein paar Spiele sind seitdem vergangen, schöne und dramatische Siege waren dabei wie gegen Dortmund und Augsburg - aber eben auch zwei Klatschen. Eine in Mönchengladbach, die deshalb zu verkraften war, weil die Kölner trotz Unterzahl beim 2:5 bis zum Ende auf dem Platz auszumachen waren.

Köln verliert mehr als nur ein Spiel

In Mainz setzte es nun die nächste Klatsche und die schmerzt viel mehr. Denn der FSV (noch ohne Heimsieg in dieser Saison) hatte - abgesehen von den ersten Minuten - keinen Gegner bei seinem 5:0-Sieg, der auch deutlich höher hätte ausfallen können. Die Kölner verloren nicht ein Spiel, sie verloren an diesem Abend in Mainz die Illusion, dass Einsatz bis zum Schluss immer reicht. Er reicht nicht immer, wenn Konzentration und Klasse fehlen.

Wie bereits in den vergangenen Spielen läutete auch diesmal ein individueller Fehler die Pleite ein. Luca Kilians Performance an alter Wirkungsstätte spottete jeder Beschreibung, doch die Kollegen reihten sich später nach und nach in die Slapstick-Vorstellung ein. "Ein gebrauchter Abend", resümierte Florian Kainz am DAZN-Mikrofon, sprach die Schlüsselszenen an: "Wieder ein früher Rückstand, wieder selbstverschuldet, wieder früh in Unterzahl. Diese Fehler müssen wir abstellen, wir müssen das analysieren und so schnell wie möglich lernen."

Wenn du zehn oder 20 Fehler machst, dann wird es schwer.

Steffen Baumgart

"Einen Nackenschlag nach dem anderen" hatte Baumgart selbst ausgemacht. Erst den Elfer, dann den Platzverweis "und so ging es über das gesamte Spiel. Das müssen wir jetzt ganz schnell abhaken." Man habe es dem Gegner zu einfach gemacht, "daran müssen wir arbeiten", kritisierte Baumgart, der nach der Partie die Nähe zu "seinen Jungs" suchte, um Trost zu spenden, den er wahrscheinlich selbst benötigte. Sein Fazit: "Wenn du zehn oder 20 Fehler machst in einem Bundesligaspiel, dann wird es schwer." Sehr schwer sogar, schlicht unmöglich. Und dann kann es am Ende eben auch schonmal 5:0 für die Anderen heißen.

Europa als Chance

Am Donnerstag geht es weiter, beim 1. FC Slovacko (18.45 Uhr, LIVE! bei kicker) will man die letzte Chance nutzen, europäisch zu überwintern. So lästig dieser Wettbewerb mit seinen Belastungen auch ist für ein unerfahrenes Team - tatsächlich kann der 1. FC Köln jetzt in Tschechien zeigen, dass man ein Spiel verloren hat, aber nicht die Identität.

Frank Lußem

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