"Es gibt überhaupt keine Zweifel an seiner Arbeit", sagte der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern München bei DAZN und bezeichnete die Diskussion über angeblich mangelnde Erfahrung von Nagelsmann als "aberwitzig". Kahn betonte: "Wir sind von ihm voll überzeugt und gehen durch diese holprige Phase durch."
Kahns Vorgänger Karl-Heinz Rummenigge hatte den 35 Jahre alten Coach zuletzt als "Trainertalent" bezeichnet. Nagelsmann selbst war nicht erfreut darüber, weil eine solche Aussagen auch in der Mannschaft diskutiert werde und dies "am Ende nicht meine Position stärkt".
Für Kahn spielt das Alter des Trainers aber gar keine Rolle. "Es geht nicht um das Alter, es geht um die Qualität", betonte der 53-Jährige und lobte Nagelsmann: "Julian Nagelsmann hat als Trainer eine unglaubliche Qualität. Da gibt es viele, viele ältere Trainer. Wenn die jemals an das Qualitätslevel herankommen, dann habe die schon sehr, sehr viel erreicht. Wir sind weiterhin total überzeugt von ihm."
Allerdings verwies Kahn auch darauf, dass der Trainerjob beim FC Bayern eine "besondere" Aufgabe sei - und das für jeden, "egal ob du 35 oder 65 bist".
Sachliche Kritik ist willkommen
Kritik völlig wegbügeln wollte Kahn mit seinen Äußerungen aber auch nicht, vielmehr sei diese willkommen, sofern sie sachlich bleibe. Debatten über Taktik oder Personal seien für niemanden "ein Problem, aber auf die persönliche Ebene zu gehen" sei eben nicht angebracht. Gerede über das Outfit des Trainers oder "alles, was am Anfang noch toll und frisch war, plötzlich nur noch negativ" zu sehen, "das braucht's nicht", erklärte Kahn und forderte: "Lasst uns sachlich bleiben, da sind wir total kritikfähig."
Sachliche Kritik gab es auch aus den eigenen Reihen, wie etwa nach dem 2:2 bei Borussia Dortmund, als Präsident Herbert Hainer klare Wort fand. "Wenn wir von neun Spielen nur vier gewinnen, ist das nicht der Anspruch des FC Bayern. Das muss man ganz klar sagen. Deswegen müssen wir jetzt sofort in die Spur kommen und punkten."
