Bundesliga

Luka Jovic von Eintracht Frankfurt: Ein Doppelpack und eine Ansage

Muss Hütter umbauen?

Jovic: Ein Doppelpack und eine Ansage

Da geht's lang: Luka Jovic und Filip Kostic (r.).

Da geht's lang: Luka Jovic und Filip Kostic (r.). imago images

"Die Mannschaft ist nicht schlechter als die, die ich damals verlassen habe", sagte Jovic nach seinem Traum-Comeback mit zwei Toren nach Einwechslung beim 3:1 gegen den FC Schalke 04 am Sonntagabend. Zur Erinnerung: Damals, als der Serbe nach Spanien wechselte, war die Eintracht fulminant bis ins Europa-League-Halbfinale marschiert und hatte in der Liga erst im Schlussspurt und relativ platt von den internationalen Galaauftritten Rang sechs hergeben müssen.

Nun ist es so, dass sich in jenen anderthalb Jahren der Stil der Hessen aber entscheidend verändernd hat. Vom wuchtigen Hurrafußball, prädestiniert für Jovics damalige Sturmpartner Ante Rebic und Sebastien Haller, zu einer feineren Art. Das dürfte dem neuen alten Torjäger auch gegen Schalke aufgefallen sein. Adi Hütter sprach von "guten Bewegungen zwischen den Linien", sah, dass seine Mannschaft trotz vergebener Chancen ruhig blieb im Wissen auf die eigenen Fähigkeiten.

Transformation geglückt

Der Trainer brauchte - verständlicherweise - Zeit für diese stilistische Transformation, die vergangenen Wochen mit vier Ligasiegen in Serie lassen den Schluss zu, dass sie geglückt ist. Von den Schwankungen des ersten Saisondrittels war zuletzt wenig zu sehen. Die neue, spielerische Note hängt natürlich auch eng mit der personellen Ausstattung zusammen. Da zieht plötzlich ein fitter Amin Younes, eine Augenweide für Fans des gepflegten Dribblings, seine Fäden, ein Djibril Sow entwickelt sich zunehmend zu einem Regisseur. Und dass ein André Silva nun ein anderer Typ als "Tauschpartner" Rebic ist, ist nun in der Tat kein Geheimnis. "Es ist mir eine Ehre, mit einem so guten Spieler zusammenzuspielen", lobt Jovic den Portugiesen. Dieses Duo, gerade mit Technikern wie Younes, Daichi Kamada oder Aymen Barkok dahinter, kann noch so manchen Konkurrenten das Fürchten lehren.

Auch Kostic im Auftrieb

Dabei ist es für Hütter "schwer zu erklären", wie schnell bei Jovic wieder der Knoten platzte. "Für Luka, seinen Kopf ist es wahnsinnig wichtig gewesen, dorthin zu gehen, wo er seine beste Zeit hatte", glaubt der Österreicher und schwärmt vom 2:1 durch den 23-Jährigen: "Speziell den ersten Ball so sauber zu treffen. Da habe ich schon viele gesehen, die zehn Meter übers Tor geschossen haben." Ein weiterer Grund zur Freude: Beide Jovic-Treffer legte Filip Kostic vor, der nach seiner Knieverletzung zuletzt noch nicht wie gewünscht in Tritt gekommen war. "Filip Kostic hat das natürlich Auftrieb gegeben", weiß Hütter über die Jovic-Leihe bis Sommer zu berichten, "sie sind gute Freunde."

Fragezeichen hinter Hinteregger

Bei all der berechtigten Euphorie aber weiß Hütter, das 3:1 richtig einzuordnen: "Der Gegner strotzte noch nicht so vor Selbstvertrauen." Hütters Worte können den Frankfurtern mit Blick auf die Aufgabe beim SC Freiburg am Mittwoch (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) nur guttun. Zumal vielleicht ein größerer Umbau in der Defensive nötig ist: Denn nach David Abrahams Karriereende könnte auch Martin Hinteregger im Breisgau passen müssen. Ein Schlag auf den Oberschenkel, in dessen Folge der Muskel zugemacht habe, so Hütter, habe ihn zur Auswechslung seines Landsmannes gezwungen. Neben Tuta als Abraham-Ersatz würde dann Makoto Hasebe in die Dreierkette rutschen. Als Optionen für die Sechs böten sich dann je nach Schwere seiner Knieprobleme Sebastian Rode, Stefan Ilsanker oder die Überraschungsvariante Ajdin Hrustic an.

Benni Hofmann

Jovic auf Anhieb dabei: Die kicker-Elf des 16. Spieltags