Bundesliga

Jetzt will Christian Heidel in Mainz mit Schmidt verlängern

Die Agenda: Entwicklung, Identifikation, personelle Kontinuität

Jetzt will Heidel in Mainz mit Schmidt verlängern

Erfolgsduo, das zusammenbleiben soll: Christian Heidel (li.) will Martin Schmidt in Mainz halten. 

Erfolgsduo, das zusammenbleiben soll: Christian Heidel (li.) will Martin Schmidt in Mainz halten.  imago images

Ziele, erklärt Christian Heidel, habe er grundsätzlich noch nie in Tabellenplätzen formuliert. Und eine Rückrunde wie die vergangene, als Mainz 05 stolze 32 Punkte holte, sei ohnehin "nur ganz schwer nochmal zu erreichen". Aber, so der Sportvorstand: "Die Art und Weise des Fußballs beizubehalten und weiterzuentwickeln, das wollen wir schaffen. Balleroberung, dann geht die Post ab, ohne viel Schnörkel - so ist Mainz groß geworden. Und diesen Stil hat Bo Svensson als Trainer wieder sehr gut implantiert." Jene fußballerische Handschrift ist der eine Aspekt, den Heidel vor Augen hat, wenn er ganz grundsätzlich formuliert: "Mainz 05 muss wieder mehr Mainz 05 werden."

Das Allerwichtigste ist für mich: Es muss sich immer um Fußball drehen.

Christian Heidel

Punkt zwei ist die Identifikation des Umfelds, der ganzen Stadt, mit den 05ern, die über die Jahre gelitten habe. Das sei "kein Vorwurf", betont Heidel, seit 1992 Baumeister des Klubs, nach seinem Wechsel zu Schalke 04 von Sommer 2016 bis Dezember 2020 aber zwischenzeitlich nicht an Bord. Freilich: "Die Leute zurückzugewinnen, ist schwieriger, als sie zu verlieren. Das Allerwichtigste ist für mich: Es muss sich immer um Fußball drehen, jeder im Verein muss alles dafür tun, damit die Jungs möglichst guten Fußball spielen. Wenn das gelingt, geht es uns allen gut. Insofern sind alle anderen Randfiguren. Dieses Bewusstsein müssen wir auch wieder nach außen senden, damit wieder ganz Mainz der Mannschaft die Daumen drückt."

"Es passt einfach zwischen Martin, Bo und mir"

Die "kurz- und mittelfristigen Ziele" sind damit in Heidels Diktion skizziert, tabellarisch habe der Klub damit "gute Chancen, vom Strich wegzubleiben", also nicht in den Abstiegskampf verstrickt zu werden. Wobei auch eine solche Phase "keine Schande für einen Verein wie Mainz 05" sei. Davon unberührt bleiben soll die geplante personelle Kontinuität in Reihen der sportlich Verantwortlichen. Chefcoach Svensson ist ohnehin bis 2024 gebunden, Heidel nun also unbefristet.

Eine seiner ersten Amtshandlungen nach diesem Schritt werden die Zukunftsgespräche mit Sportdirektor Martin Schmidt sein, dessen aktueller Kontrakt im Sommer 2022 ausläuft. Heidel bestätigte am Donnerstag: "Es ist ganz klar, dass ich mich demnächst mit Martin zusammensetze. Mit dem Ziel, dieses Team so zusammenzuhalten. Weil es einfach passt in dieser Besetzung, zwischen Martin und Bo, Martin und mir und zwischen Bo und mir." Er selbst, behauptet Heidel, sei in dieser Konstellation "der Unwichtigste". Aufs reine Tagesgeschäft bezogen mag diese These theoretisch vielleicht sogar vertretbar sein. Doch als Fixpunkt und Gesicht des Vereins scheint Heidel knapp zehn Monate nach seiner Rückkehr schon längst wieder unersetzlich.

Thiemo Müller

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