Formel 1

Jean Todt macht das Rennen!

Max Mosleys Nachfolger steht fest

Jean Todt macht das Rennen!

Jean Todt

Er wird Nachfolger von Max Mosley: Jean Todt am Freitag in Paris. picture-alliance

Todt ist Nachfolger des Briten Max Mosley, der der FIA 18 Jahre lang vorstand. "Ich bin erleichtert", sagte der Gewinner der Wahl. "Es war eine extrem fesselnde Erfahrung. Ich liebe es zu handeln, einen Unterschied zu machen. Ich freue mich jetzt darauf, die ganzen Länder zu sehen, die meine Kandidatur unterstützt haben."

Der langjährige Ferrari-Teamchef und -Geschäftsführer gewann die Abstimmung in einem Pariser Hotel gegen den finnischen EU-Parlamentarier und ehemaligen Rallye-Weltmeister Ari Vatanen aus Finnland durch. Todts Amtszeit dauert vier Jahre. Vatanen reagierte enttäuscht: "Ich hatte gedacht, dass mehr Leute für mich stimmen, aber offenbar haben die Delegierten Druck verspürt", sagte der Finne: "Es ist sehr schwer, dieses Regime zu erneuern. Ich hoffe, dass die FIA demokratischer wird, aber bis jetzt ist das nur ein frommer Wunsch."

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Die Wahl fiel mit klaren Vorteilen für den Sieger aus. Todt gewann mit 135:49 Stimmen. "Da muss man gar nichts weiter sagen", sagte Rekordweltmeister Michael Schumacher am Freitag. Der Kerpener war bei der Wahl seines ehemaligen Ferrari-Teamchefs an der Seine zugegen.

"Der richtige Mann hat gewonnen", so "Schumi", der mit Todt fünf seiner sieben WM-Titel einfahren konnte. "Natürlich freue ich mich sehr für ihn, denn sowohl als Freund als auch als Motorsportler war ich ja schon von Anfang an davon überzeugt, dass er der kompetentere Mann dafür ist", sagte er.

Schumacher erwartet von Todt einen "team-betonten Führungsstil", der "frischen Wind" in die FIA bringen soll. "Es wartet jetzt eine große Herausforderung auf Jean, aber ich habe noch keine Herausforderung erlebt, der er nicht gewachsen gewesen wäre."

Auch Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug gratulierte dem neuen FIA-Boss. Man freue sich "auf eine konstruktive Zusammenarbeit, bei der vor allem weitere Kostensenkungen in der Formel 1 und weitere kostenlose Mehrwerte für das Formel-1-Publikum im Mittelpunkt stehen sollen", sagte Haug am Freitag der Deutschen Presse-Agentur dpa.

Die Formel-1-Teamvereinigung FOTA schloss sich den Worten Haugs an: "Ich möchte Jean Todt meine besten Wünsche schicken für seine neue Rolle", sagte der FOTA-Vorsitzende Luca di Montezemolo, Todt aus gemeinsamen Tagen bei Ferrari bestens bekannt.

Das neue FIA-Kabinett

Präsident: Jean Todt (Frankreich)
Stellvertretender Präsident Mobilität: Brian Gibbons (Neuseeland)
Stellvertretender Präsident Sport: Graham Stoker (Großbritannien)
Senatspräsident: Nicholas Craw (USA)
Senatsmitglieder: Hernan Gallegos Banderas (Ecuador), Tunku Mudzaffar bin Tunku Mustapha (Malaysia), Rudolf Graf von der Schulenburg (Deutschland), Carlos Slim Domit (Mexiko), Jainchang Yan (China)
Vizepräsidenten für Mobilität: Carlos Barbosa (Portugal), Victor Dumot (Paraguay), Ignacio Gonzalez Fausto (Mexiko), Gus Lagman (Philippinen), Franco Lucchesi (Italien), Jorge Rosales (Argentinien) Danijel Starman (Slowenien)
Vizepräsidenten für Sport: José Abed (Mexiko), Michel Boeri (Monaco) Morrie Chandler (Neuseeland), Enrico Gelpi (Italien), Carlos Gracia (Spanien), Mohamed ben Sulayem (Vereinigte Arabische Emirate), Surinder Thatthi (Kenia)