Im Vergleich zum 3:1-Achtelfinalsieg über Norwegen nahm Japans Trainer Futoshi Ikeda lediglich eine Veränderung an seiner Startformation vor: Sugita begann anstelle von Endo als linke Schienenspielerin. In der Offensive der so treffsicheren Nadeshiko (14 Treffer) stand wieder Miyazawa im Fokus, die mit fünf Treffern aus vier Spielen die Torjägerinnen-Liste anführte.
Der hochdramatische 5:4-Sieg im Elfmeterschießen über die USA gab dem schwedischen Coach Peter Gerhardsson dagegen keinen Anlass, etwas an seinem Aufgebot zu verändern. Das bedeutete auch, dass Hurtig, die den entscheidenden Elfmeter gegen die Weltmeisterinnen verwandelte, zunächst erneut auf der Bank Platz nehmen musste. Zwischen den Pfosten stand wieder die, in US-amerikanischen Augen, unüberwindbare Musovic, die auch die Japanerinnen zur Verzweiflung bringen sollte.
Schweden belohnt sich für selbstbewusstes Auftreten
Die WM-Viertelfinals
Nach druckvollem Beginn der Nadeshiko - eine erste Ecke gab es nach 20 Sekunden - übernahmen die Schwedinnen etwas überraschend die Spielkontrolle und versuchten ihren Größenvorteil immer wieder durch Flanken oder Standards in Szene zu setzen. Japan agierte abwartend, begann erst ab der Mittellinie mit dem Gegenpressing und setzte vor allem auf schnelle Gegenstöße. Dennoch dauerte es über 20 Minuten bis zum ersten Abschluss der Partie: Blackstenius setzte den Ball aus zehn Metern allerdings rechts am Tor vorbei (25.).
Der zweite Torschuss lag dann wenig später aber direkt im Netz: Die Japanerinnen bekamen einen Freistoß nicht aus der Gefahrenzone, über Umwege landete der Ball bei Innenverteidigerin Ilestedt, die das Leder aus kurzer Distanz zum 1:0 ins rechte obere Eck knallte (32.). Mit der Führung im Rücken blieben die Skandinavierinnen dominant und hatten sogar die Chance, bereits im ersten Durchgang zu erhöhen. Ein Abschluss von Asllani klatschte an den Pfosten (43.), Angeldahls Distanzschuss landete in den Armen von Yamashita (44.).
Schwedinnen geben Spiel aus der Hand, Japan drängt auf den Anschluss
Mit Wiederanpfiff machte Schweden da weiter, wo es vor der Pause aufgehört hatte. Nachdem Yamashita ihr Team mit einer starken Parade gegen Rytting Kaneryd (47.) noch vor dem zweiten Gegentreffer bewahrt hatte, musste die japanische Schlussfrau eine Minute später doch hinter sich greifen: Beim anschließenden Eckball war Nagano der Ball an die Hand gesprungen, den nach Anmerkung des VAR fälligen Handelfmeter verwandelte Angeldahl sicher (51.).
Erst nach einer Stunde wurde Japan stärker, setzte sich phasenweise in der schwedischen Hälfte fest und drängte auf den Anschluss. Fujino (64.) und Hasegawa (68., 73.) setzten den Ball aber entweder am Tor vorbei oder scheiterten an Musovic (71.). Einen glücklichen Strafstoß knallte Ueki, die den Elfer sehr gewollt rausgeholt hatte, mittig an die Querlatte (76.).
Japan trifft, Schweden zittert sich ins Halbfinale
Kurz vor Spielende klingelte es dann doch im schwedischen Kasten: Fujinos Freistoß aus 20 Metern konnte Musovic mit Hilfe von Latte, Pfosten und reichlich Glück noch klären. Aus der Situation heraus landete der Ball allerdings mit unglücklicher Hilfe von Eriksson genau vor den Füßen der eingewechselten Hayashi, die aus kurzer Distanz zum 1:2 einschob (87.).
Vom Anschlusstreffer beflügelt drängten die Nadeshiko in zehn Minuten Nachspielzeit mit aller Macht auf den Ausgleich, scheiterte aber entweder an Musovic (90.+2) oder der schwedischen Hintermannschaft. So retteten sich die Skandinavierinnen ins Halbfinale, wo am kommenden Dienstag (10 Uhr, LIVE! bei kicker) Spanien wartet.