Der ungläubige Blick zu den auf ihn zustürmenden Mitspielern bevor er selbst zum Jubeln ansetzt, spricht Bände. So richtig realisieren konnte Ito die Flugbahn seines Kunstschusses ins lange Eck nicht sofort. Dazu mit dem rechten Bein, das nicht zwingend zur Sahneseite des Linksverteidigers zählt. Was auch Matarazzo zu einem zweiten, prüfenden Blick in Sachen Torschütze zwang. "Er war selbst überrascht, dass er so getroffen hat", sagt Chefcoach Matarazzo, der am Sonntag seinen 44. Geburtstag feiert. "Im Training strahlt Hiroki schon Torgefahr aus, aber selten mit rechts."
Zu Saisonbeginn nur als Notnagel verpflichtet für den Fall, dass Marc Oliver Kempf den Verein kurzfristig verlassen könnte, hat sich der 22-Jährige in Abwesenheit des verletzten Abwehrkollegen zu einer festen Größe entwickelt. "Er macht es sehr, sehr gut. Erst als zentraler Verteidiger, jetzt auch im linken Halbfeld", erzählt Matarazzo. "Hiroki ist sehr stabil, spielt gute Bälle, verteidigt gut, hat jetzt auch noch mit rechts getroffen."
Silas macht Hoffnung auf bessere Zeiten
Der Trainer, der Ito im Sommer nur deswegen mit ins Trainingslager der Profis mitgenommen hatte, um ihn kennenzulernen, ist schwer angetan von dem zurückhaltenden Jungprofi. Statt, wie geplant nach den Tagen in Kitzbühel zum VfB II weitergereicht zu werden, um sich dort erst einmal hochzudienen, durfte er beim Bundesliga-Team bleiben.
Es ist klar, dass wir die Option ziehen werden.
Pellegrino Matarazzo
Die 100.000 Euro Leihgebühr an Jubilo Iwata erweisen sich als sehr gut angelegtes Geld, die 400.000 Euro für die vereinbarte Kaufoption als Schnäppchen. Dass Ito fest verpflichtet wird, steht außer Frage. "Ich brauche nicht hoffen. Es ist klar, dass wir die Option ziehen werden", sagt der Chefcoach, der sich auch über den schönen Treffer von Borna Sosa, der neben Ito ebenfalls sein erstes Bundesligator feiern durfte, über die Rückkehr von Silas freuen darf.
Der Angreifer, der nach acht Monaten Verletzungspause nach einem Kreuzbandriss zurückgekehrt ist, macht den Schwaben Hoffnung auf bessere Zeiten. Dessen Comeback bewertet Matarazzo mit "ganz ordentlich. Er hatte die eine oder andere Aktion." Davon eine in der 87. Minute, bei der man in den Augen des Trainers "auch auf Elfmeter hätte entscheiden können, als er ins Eins-gegen-eins geht, getroffen wird und fällt". Ob Ito den Elfmeter geschossen hätte, ist nicht überliefert.
