In der Nations-League-Partie im Stadio Arechi von Salerno stand es lange 0:0, doch in der 89. Minute war Hermoso per Nachschuss für die Iberinnen zur Stelle. Die 33-Jährige war erst in der 68. Minute in die Partie gekommen und wurde mit Applaus von den Rängen empfangen.
"Ich kann sagen, dass ich über viele Dinge nachgedacht habe. Aber das Leben macht einem manchmal Geschenke", sagte Hermoso beim spanischen Rundfunksender TVE: "Ich habe an die Menschen gedacht, die hinter mir standen. Ich bin glücklich, dank ihnen konnte ich den Fußball wieder genießen."
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Hermoso war in den beiden Auftaktspielen der Nations League noch unberücksichtigt geblieben. Dies sei zu ihrem "eigenen Schutz" geschehen, wie der Verband damals mitteilte. Nach dem WM-Titelgewinn der Spanierinnen in Australien hatte der damalige Verbandspräsident Luis Rubiales bei der Siegerehrung Hermoso gegen ihren Willen auf den Mund geküsst. Die Szene löste einen Skandal aus, der weit über Spaniens Fußball hinaus reichte. Gegen Rubiales läuft seit über einem Monat ein staatliches Ermittlungsverfahren, er räumte widerwillig sein Amt.
Für die Partien gegen Italien und am 31. Oktober gegen die Schweiz berief die neue Nationaltrainerin Montse Tomé - der umstrittene Weltmeister-Coach Jorge Vilda wurde im Zuge der Aufarbeitung der WM entlassen - Hermoso wieder in den Kader, letztlich sicherte sie ihrem Team den dritten Sieg im dritten Gruppenspiel. "Hart erkämpfte Siege in letzter Minute genießt man umso mehr", sagte sie nach der Partie. Die Ibererinnen führen die Tabelle der Gruppe A4 vor Schweden (6), Italien (3) und der Schweiz (0) an.