Bundesliga

Irreführende Überlegenheit: Svensson "geschockt" von Mainzer Auftritt

Statistik zeigt ein verzerrtes Bild vom 0:4 in Bremen

Irreführende Überlegenheit: Svensson "geschockt" von Mainzer Auftritt

Ohne Worte: Bo Svensson verstand in Bremen die Welt nicht mehr.

Ohne Worte: Bo Svensson verstand in Bremen die Welt nicht mehr. IMAGO/Jan Huebner

"Ich bin geschockt von der Leistung", sagte Mainz-Coach Bo Svensson nach dem 0:4 im Weserstadion und stellt schmallippig fest: "Wir waren in allen Belangen unterlegen." Der Däne gab zu, dass ihn der schwache Auftritt seiner Spieler "zum Nachdenken" gebracht habe - und sagte klipp und klar: "Es ist meine Verantwortung." Verantwortung aber trugen auch die Spieler auf dem Platz - und die waren vor allem in entscheidenden Momenten nicht da. Doch war der FSV wirklich so klar unterlegen?

Zahlen lügen nicht, heißt es für gewöhnlich, und die Statistik zeichnet in diesem Fall ein verzerrtes Bild. Aber der Blick ist trügerisch, denn die 05er hatten über das gesamte Spiel hinweg mehr Ballbesitz (54 Prozent), eine bessere Zweikampfquote am Boden (52 Prozent) und in der Luft (51 Prozent), sie wurden häufiger gefoult (17:14), schlugen mehr Flanken (17:8) und hatten mit 72 Prozent angekommener Pässe eine bessere Passquote als Werder (70 Prozent). In puncto Torschüssen waren die beiden Klubs pari (13:13) - doch im wichtigsten Segment, den Toren, da klaffte eben der große Unterschied.

Ob die Statistik nun ein verzerrtes Bild zeigt oder nicht, den Mainzern dürfte das herzlich egal sein - zu tief sitzt der Stachel ob der Klatsche. "Wir waren in allen Bereichen unterlegen", stellte Robin Zentner fest und zeigte sich zugleich ratlos ob der Leistung der Mainzer. "Das Schlimmste ist, dass wir in der Mentalität unterlegen waren", meinte der 05-Keeper und betonte: "Das darf uns nicht passieren. Wir haben schon im letzten Auswärtsspiel auf den Sack bekommen (1:4 bei Union Berlin, Anm. die Red.) - und heute wieder. Das geht nicht."

Ernüchterung gab es auch bei Karim Onisiwo, der darauf verwies, dass Werder die Mainzer mit den eigenen Waffen geschlagen habe. Der FSV ist bekannt dafür, immer wieder erfolgreich auf zweite Bälle zu gehen - genau das war diesmal aber nicht der Fall, merkte der Österreicher an: "Wenn wir uns das ganz groß auf die Fahnen schreiben - und dann haben die jeden zweiten Ball und gewinnen die Zweikämpfe, dann wird es schwer für uns, Torchancen zu kreieren. Man hat das ganze Spiel über gesehen, dass sie einfach giftiger und galliger waren. Sie wollten das Ganze mehr."

drm

Bilder zur Partie Werder Bremen gegen 1. FSV Mainz 05