Inter-Trainer Rafael Benitez reagierte auf die erste Saisonniederlage (0:1 beim AS Rom) mit zwei Änderungen: Coutinho agierte für Pandev im Mittelfeld, Biabiany sollte für den verletzten Torjäger Milito die Offensive beleben. Thomas Schaaf reiste mit großen personellen Problemen in Mailand an, vier Umstellungen nahm der Bremer Coach nach dem 3:2-Heimsieg im Nordderby gegen den HSV vor: Für die verletzten Fritz, Frings und Pizarro rückten Bargfrede, Jensen und Borowski in die Anfangsformation, zudem spielte Arnautovic für Hunt.
Großes Abtasten im Giuseppe Meazza? Fehlanzeige! Beide Teams legten ein hohes Tempo vor und erspielten sich gleich zu Beginn Großchancen. Die erste hatte Werder, doch Lucio konnte einen Heber von Hugo Almeida über den ungestüm aus seinem Tor herausgeeilten Julio Cesar gerade noch vor der Linie erreichen (4.). Nur kurz später zeigte sich der Inter-Torwart aber auf dem Posten und entschärfte, wenn auch mit Mühe, einen Almeida-Freistoß.
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Die Antwort des Champions-League-Siegers ließ nicht lange auf sich warten. Erst ließen Coutinho (6.) und Sneijder (9.) noch zwei große Möglichkeiten liegen. Dann schlug Inter gegen die unsortierte Werder-Abwehr gnadenlos zu, nachdem Hugo Almeida auf der Gegenseite die Kugel aus fünf Metern nicht im Inter-Gehäuse unterbrachte. Ein Ballverlust von Jensen ermöglichte Eto'o den ersten Streich (21.), die Schlafmützigkeit von Prödl nach einem weiten Lucio-Pass Tor Nummer zwei (27.).
Nach dem Doppelschlag des Kameruners ging bei Bremen so gut wie nichts mehr. Zögerlich im Spielaufbau, unzureichend im Zweikampfverhalten und vor allem mit massiven Abstimmungsproblemen im Abwehrzentrum. Die Benitez-Elf wusste dies zu nutzen. Eto'o schickte mit einem öffnenden Pass Sneijder, der mit einem Lupfer über Wiese hinweg früh für eine Vorentscheidung sorgte.
Schadensbegrenzung war von Bremer Seite angesagt für den zweiten Durchgang, den die Hanseaten wieder mit einer guten Möglichkeit einleiteten. Der eingewechselte Torwart Castellazzi zeigte sich bei einem abgefälschten Wesley-Schuss auf dem Posten (51.). Die Nerazzurri hatten merklich einen Gang zurückgeschaltet und verwalteten den komfortablen Vorsprung. Auch nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Abwehrchef Lucio (62.), konnte Bremen den Serie-A-Klub nicht in Bedrängnis bringen.
Hunt sollte an Stelle von Marin (63.) für Belebung sorgen, doch auch er vermochte dem Spiel der Elf von der Weser an diesem Abend kein Leben einzuhauchen. Der Bundesligist glaubte längst nicht mehr an die Wende und kassierte nach einem Fehler im Mittelfeld einen weiteren Treffer. Wieder war es Eto'o, von Sneijder bedient, der Wiese im Werder-Gehäuse keine Abwehrchance ließ und so den Schlusspunkt setzte.
Am Sonntagabend empfängt Inter Mailand um 20.45 Uhr vor heimischem Publikum Juventus Turin. Am 7. Spieltag in der Bundesliga trifft Werder Bremen auswärts um 17.30 Uhr auf Bayer Leverkusen.