Bundesliga

Timothy Chandler: "Dann hätte ich meinen Humor verloren"

Frankfurter Urgestein hofft auf mehr Einsatzzeiten

"Integrationsminister" Chandler: "... dann hätte ich meine gute Laune letztes Jahr verloren"

Keine Lust auf Bowling: Timothy Chandler.

Keine Lust auf Bowling: Timothy Chandler. IMAGO/Jan Huebner

Timothy Chandler ist eine echte Frohnatur, sein Lachen ansteckend. Kein Wunder also, dass Neuankömmlinge recht schnell beim sogenannten "Integrationsminister" landen. "Meistens ist das Erste, was sie hören, meine Stimme in der Kabine", sagte der 33-Jährige mit einem breiten Grinsen und plauderte gleich mal aus, dass sich Jessic Ngankam, der siebte Eintracht-Neuzugang in dieser Sommertransferphase, auf dem Vereinsgelände verlaufen hat. Doch selbst das Eintracht-Urgestein, das so ziemlich jeden im Verein kennt, hat langsam Probleme, den Überblick zu behalten bei etwa 35 Spielern, die aktuell mittrainieren. "Ein großer Kader, in der Kabine wird es langsam auch etwas enger", so Chandler.

Humor bewies er auch ausgerechnet bei der Frage, ob den denn verlieren würde, wenn er nicht genügend Einsatzzeiten bekommen würde. Chandlers Antwort: "Dann hätte ich meine gute Laune letztes Jahr verloren." Allerdings. Insgesamt kam er unter Oliver Glasner in der Vorsaison auf nur sechs Bundesliga-Einsätze, in der Rückrunde reichte es gerade mal für zwei Kurzeinsätze. Bei diesem Thema wurde der Spaßvogel dann aber doch ein wenig ernster.

Unter Glasner keine Chance bekommen

Ob er denn das Gespräch mit Glasner einmal gesucht hätte, wurde der ehemalige US-Nationalspieler gefragt. "Nein, das habe ich nicht", sagte Chandler. Er habe stattdessen jeden Tag im Training hart dafür gearbeitet, auf Einsatzminuten zu kommen. "Fast jeder in dieser Kabine hat eine Chance bekommen, ich habe sie nicht bekommen. Aber ich habe mich damit abgefunden", erklärte er. "Ich habe weiter hart gearbeitet. So bin ich einfach. Dafür muss ich keine Gespräche suchen." Außerhalb des Platzes bleibt sich Chandler indes treu, seine Rolle als Spaßvogel im Team stört ihn nicht. "Auch als Stammspieler war ich der gleiche Timmy, der ich jetzt bin."

Unter Glasners Nachfolger Dino Toppmöller werden die Karten nun neu gemischt. Vergleiche ziehe er ungern, doch er habe den neuen Coach als "sehr guten" und "offenen" Menschen kennengelernt, der "frischen Wind" reinbringe. "Es passt gut", findet Chandler. Der in der Frankfurter Jugend ausgebildete Allrounder hofft nun, dass ihm seine Vielseitigkeit zugute kommt, schließlich könne er in einer Fünferkette jede Position spielen. Auch in der Offensive besitzt Chandler nachweislich seine Qualitäten.

Angesprochen auf bisher durchgeführte Teambuilding-Maßnahmen, wie etwa Bowlingspielen, blitzte dann noch mal der Humor bei Chandler auf, der zuvor schon von sehr intensiven und harten Trainingseinheiten gesprochen hatte. Es seien 38 Grad draußen, "ich könnte nicht mal die Kugel mehr hochheben." Vielleicht nach dem Trainingslager, sagte Chandler.

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Die deutschen U21-Nationalspieler Jessic Ngankam (l) und Kilian Fischer (r) spielen im Trainingslager auf dem Platz;dahinter steht der deutsche U21-Nationaltrainer Antonio Di Salvo. Für die finale EM-Vorbereitung ist das Team im Trainingslager in Südtirol.

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