Bundesliga

Thomas Tuchel: "Individuell zu schwach, um sich durchzusetzen"

Gegentreffer "logische Folge"

"Individuell zu schwach, um sich durchzusetzen": Tuchel nach erneutem Rückschlag bedient

Thomas Tuchel blickte konsterniert drein.

Thomas Tuchel blickte konsterniert drein. IMAGO/Sven Simon

2:0 führten zunächst souveräne Bayern in Heidenheim, doch dann erlebte der Rekordmeister, was ihm in seiner Bundesliga-Geschichte noch nie passiert ist. Zum ersten Mal verloren die Münchner gegen einen Aufsteiger nach einem Zwei-Tore-Vorsprung noch (Quelle: Opta). Das 2:3 war zudem auch die zweite Niederlage in Folge.

Trainer Thomas Tuchel, der direkt nach der Partie von Sportvorstand Max Eberl und Sportdirektor Christoph Freund gestärkt wurde, hatte "keine Ahnung", wie seine Mannschaft dieses sicher geglaubte Spiel noch hergeben konnte. "Wir hatten alles im Griff, aber mal komplett alles", führte er bei Sky aus, aber: "Wir tun uns schwer, die Konzentration und das Level hochzuhalten. Sei es innerhalb von Wochen oder innerhalb von Spielen. Das ist leider der nächste Beweis dafür."

Veränderte Bayern nach der Pause

Nach der Pause, in der Heidenheim das System umgestellt hatte und im 4-4-2 deutlich mehr Druck entfachte, war vom souveränen Münchner Spiel aus Hälfte eins nichts mehr zu sehen. Der Rekordmeister wirkte in der Offensive nicht mehr so zielstrebig und leistete sich in der Defensive eine Unachtsamkeit nach der anderen - und kassierte in der 50. und 51. Minute einen Doppelschlag.

Der Anschlusstreffer der Heidenheimer resultierte aus einem weiten Abstoß von FCH-Keeper Kevin Müller. Min-Jae Kim verlor das Kopfballduell mit Tim Kleindienst, ehe Marvin Pieringer zwischen Alphonso Davies und Dayot Upamecano für den Torschützen Kevin Sessa durchsteckte. "Das war nur eine logische Folge aus den ersten fünf Minuten, wie wir die zweite Halbzeit begonnen haben", schimpfte Tuchel. "Wir haben es thematisiert, das war klar. Es ist extrem sorglos und in den Zweikämpfen individuell zu schwach, um sich durchzusetzen in der zweiten Halbzeit."

2:2 darf es nach Tuchels Ansicht "auf diesem Niveau" nicht geben

Das 2:2 war dann "exakt die Fortsetzung, was wir in der zweiten Halbzeit gemacht haben". Tuchels Mannschaft ließ den Aufsteiger das Spiel auf die linke Seite verlagern, wo Jan-Niklas Beste eine weite Flanke schlug. Weil Kim dort Kleindienst aus den Augen verlor, vollstreckte der Angreifer per Direktabnahme. "Er kann am zweiten Pfosten mit dem Fuß abschließen, das gibt es nicht auf diesem Niveau."

Weil Kleindienst noch einen Angriff - erneut sah die Bayern-Defensive nicht gut aus - abschloss und sein bereits drittes Tor in dieser Saison gegen die Münchner bejubelte, ging für den FCB die Generalprobe vor dem so wichtigen Viertelfinalhinspiel am Dienstag in der Champions League beim FC Arsenal (21 Uhr, LIVE! bei kicker) in die Hose. Weil der VfB Stuttgart im Abendspiel zudem beim BVB mit 1:0 gewann, schlossen die Schwaben nach Punkten zu den Bayern auf.

sts

Bilder zur Partie 1. FC Heidenheim gegen FC Bayern München