Bundesliga

Iglesias-Debüt: Solides Handwerk ohne Glanz

Winter-Leihe zeigt Ansätze, ist aber noch nicht gut eingebunden

Iglesias-Debüt: Solides Handwerk ohne Glanz

Setzte seinen Körper ein, aber konnte noch keine Glanzpunkte vorweisen: Leverkusens Borja Iglesias

Setzte seinen Körper ein, aber konnte noch keine Glanzpunkte vorweisen: Leverkusens Borja Iglesias IMAGO/HJS

Nach 90 Minten und drei Torschüssen von Borja Iglesias beim 2:0-Sieg in Darmstadt war Simon Rolfes mit dem ersten Auftritt des Neuen zufrieden. "Er hat es gut gemacht", schrieb der Geschäftsführer der Leihgabe von Real Betis ins Arbeitszeugnis.

Wobei in erster Linie die Arbeit für die Mannschaft, die der spanische Nationalspieler (zwei Einsätze) leistete, für diese Bewertung sorgte. "Um die Kontrolle zu haben, war seine Präsenz vorne wichtig, um Bälle zu halten, damit die anderen auch nach vorne kommen konnten", beschrieb Rolfes das Aufgabenfeld des bulligen Angreifers, der nicht viele Chancen bekam, um zu glänzen.

39 Ballkontakte: Leicht über dem Schnitt von Schick

Seine Quote beim Passspiel (85 Prozent) war eher mäßig für Leverkusens Ballbesitzfußball, beim Zweikampf (42 Prozent) und bei Kopfballduellen (50 Prozent) aber absolut in Ordnung für einen zentralen Angreifer. 39 Ballkontakte lagen leicht über Patrik Schicks Durchschnittwert von 35 in den beiden vergleichbaren Partien der Werkself beim 1:0 in Augsburg (28) und dem 0:0 gegen Gladbach (42) in diesem Kalenderjahr, in denen der Tscheche mit den kicker-Noten 4 bzw. 4,5 benotet wurde.

Bundesliga, 20. Spieltag

"Es war auch für einen Stürmer ein unangenehmes Spiel", urteilte Rolfes, in dem Iglesias dennoch bewies, dass er mit dem Handwerkszeug eines Mittelstürmers vertraut ist. So setzte der 31-Jährige Robert Andrich vor dessen Torchance in der 42. Minute gut ein, als er den Ball mit dem Rücken zum Tor außerhalb des Strafraums auf den Sechser weiterspielte, der dann in einer aussichtsreichen Schussposition war.

"Guter Laufweg vor dem 2:0"

Bei der Entscheidung durch Doppel-Torschütze Nathan Tella hatte er auch ohne Ballkontakt seinen Anteil, als er Raum für den Angriff schuf, den Granit Xhaka mit seinem Pass auf Florian Wirtz glänzend initiiert hatte, ehe Letzterer den rechten Schienenspieler einsetzte. "Vor dem 2:0 hatte Borja einen guten Laufweg", analysierte Rolfes.

Im Abschluss agierte Iglesias hingegen noch unglücklich, scheiterte in der 41. Minute aus Abseitsposition aus kurzer Distanz an Marcel Schuhen, wie auch in der Nachspielzeit der zweiten Hälfte, als er nach einem langen Ball aus der Halbposition zum Schuss kam. Ein Torjäger darf so eine Chance schon mal nutzen.

So sorgte Borja Iglesias zwar nicht für einen unübersehbaren Aha-Effekt, aber "er hat gezeigt, dass er seien Körperlichkeit einsetzen kann", urteilte Rolfes. Mit dieser soll die Leihgabe Leverkusens Palette im Sturmzentrum erweitern. Und das auch deutlich offensichtlicher und intensiver als es Borja Iglesias erste Tupfer am Samstag verrieten.

Stephan von Nocks