Bundesliga

Max Eberl: "Ich erinnere mich an das erste Gespräch mit Marco Reus"

Eberl über die neue Gladbacher Verhandlungsposition

"Ich erinnere mich immer gerne an das erste Gespräch mit Marco Reus"

Max Eberl holte Marco Reus 2009 für eine Million Euro zu Borussia Mönchengladbach.

Max Eberl holte Marco Reus 2009 für eine Million Euro zu Borussia Mönchengladbach. imago images

Ausführlich hatte Max Eberl am Montagvormittag bereits über die nächsten sechs Jahre als Sportdirektor in Mönchengladbach ("Wir sind kein kleiner Verein mehr") oder seine bald folgende Auszeit gesprochen, da wurde der Manager, der seinen Vertrag am Sonntag bis 2026 verlängert hatte, zu Spielerverhandlungen gefragt und ob es nicht schwierig sei mit den "jungen Leuten", die vorrangig den finanziellen Aspekt im Blick hätten.

"Es gibt mittlerweile sehr viele Berater, die Karrieren planen", fing Eberl an. Inzwischen würde sich immer öfter "wirklich Gedanken gemacht werden, was für einen Spieler der nächste Schritt sein kann. Der nächste logische Schritt. Unabhängig vom Geld."

Spieler sind nicht nur geldgeile Haie.

Max Eberl

Natürlich, das stellte auch Eberl klar, "spielt irgendwann das Geld eine Rolle. Aber das Geld ist nicht der entscheidende Faktor, warum sich Spieler entscheiden. Nicht für Borussia Mönchengladbach und auch nicht, wenn sie von Gladbach weggehen. Die Entscheidung ist oftmals eine sportliche, die einhergeht mit finanziellen Möglichkeiten."

Beides kann Borussia Mönchengladbach bieten und ganz andere Argumente anführen als noch 2008 bei Eberls Einstieg. "Es ist tatsächlich so, dass die Gespräche immer sehr, sehr spannend und interessant sind." Gladbach könne mit seinem aktuellen Erfolg, aber auch mit der Historie ein gutes Paket aufzeigen. "Ich erinnere mich immer sehr gerne an das erste Gespräch mit Marco Reus, wo ich Marco und Dirk Hebel, seinem Berater damals, sagen musste: 'Guck mal, das haben wir vor. Das wäre unser Plan.' Wir mussten ihn mehr oder weniger davon überzeugen, was wir tun."

Reus ist für Eberl ein Argument in Verhandlungen

Mit Erfolg. Für eine Million Euro kam der damals 20-Jährige von Rot Weiss Ahlen, drei Jahre später ging er für rund 17 Millionen Euro nach Dortmund. So sah und sieht das Modell zwar auch heute teilweise noch aus. Aber: "Wenn wir jetzt an Tischen sitzen, können wir darauf verweisen, was wir geleistet haben. Nicht nur mit Transfers, sondern eben auch mit sportlichem Erfolg. Das ist das Wichtigste für uns, dass wir beides schaffen. Dass wir den Spielern einen nachhaltigen Weg, Perspektive, Entwicklung zeigen können, aber bei einem Verein, der die Ambition hat, in oder um Europa mitzuspielen."

Von einem "Ausbildungsverein" will Eberl nicht mehr sprechen, Spieler kämen nicht mehr nur für zwei oder drei Jahre, teilweise auch für fünf. Das liege eben auch an veränderten Grundlagen. "Wenn sich Spieler für uns entscheiden, gibt es schon sehr viele kluge, nachdenkende und verstehende Spieler und Agenten, das möchte ich an dieser Stelle mal sagen. Auch wenn Spieler uns verlassen, ist es nicht immer so, dass sie dem großen Geld nachjagen. Sie können woanders vielleicht deutscher, französischer oder englischer Meister werden und immer Champions League spielen. Und natürlich haben diese Vereine auch mehr Geld. So ist die Reihenfolge."

"An uns liegt es eben, die zu finden"

Aber: "Spieler sind nicht nur geldgeile Haie, die irgendwo den großen Millionen hinterherlaufen, sondern sich schon sehr klar auch für Wege entscheiden. Das ist der Vorteil, den wir haben: Davon (also von diesen Spielern, d. Red.) gibt's noch genug. An uns liegt es eben, die zu finden, die zu uns passen, die mit uns gehen wollen."

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mkr

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