Bundesliga

"Hut ab": Toppmöller schwärmt von Marmoushs Entwicklung als Neuner

Fegt der Frankfurter Herbststurm im Pokal auch über Köln?

"Hut ab": Toppmöller schwärmt von Marmoushs Entwicklung als Neuner

Gut drauf: Frankfurts Omar Marmoush.

Gut drauf: Frankfurts Omar Marmoush. IMAGO/osnapix

Allen voran Fares Chaibi und Omar Marmoush blühten zuletzt auf. Das Duo versteht sich auf wie neben dem Platz prächtig und zeigt eine tolle Entwicklung. Wettbewerbsübergreifend steht Marmoush bereits bei acht Treffern und einem Assist; der erst am 30. August verpflichtete Chaibi bereitete schon fünf Tore vor und traf beim 3:3 gegen den BVB erstmals selbst. Auch Ansgar Knauff befindet sich seit einigen Wochen auf dem aufsteigenden Ast und sorgt für Tempo und Unberechenbarkeit im Offensivspiel der Eintracht.

Chaibi ist nicht nur ein guter Fußballer

"Bei Fares haben wir schon am Anfang gesagt, dass wir in ihm ein unglaublich großes Potenzial sehen. Er ist einfach ein super Fußballer, der aber auch beißen, fighten und körperlich dagegenhalten kann", lobt Trainer Dino Toppmöller. Die konditionellen Rückstände zu Beginn scheint der 20-jährige Neuzugang aus Toulouse inzwischen größtenteils aufgeholt zu haben.

Bei Marmoush gelang die Integration erwartungsgemäß schneller. Der ägyptische Nationalspieler kennt die Bundesliga aus Wolfsburg und Stuttgart bestens, zudem absolvierte er die Vorbereitung bei der Eintracht. Dennoch übertrifft der ablösefreie Neuzugang vom VfL die Erwartungen bislang.

Marmoush entwickelt sich "sensationell"

Coach Dino Toppmöller gibt seinem Schützling Marmoush Anweisungen.

Coach Dino Toppmöller gibt seinem Schützling Marmoush Anweisungen. IMAGO/Schüler

Von der Veranlagung her ist der 24-Jährige zwar prädestiniert, um in den offensiven Halbräumen zu agieren, von wo aus er mit Tempo in die Tiefe stoßen kann. Mangels Angreifer setzt ihn Toppmöller jedoch fast immer auf der Position des Mittelstürmers ein.

"Wie er in den letzten Spielen als Neuner gespielt hat, da muss man sagen: Hut ab", betont der Coach. Er bescheinigt Marmoush einen "sensationellen Entwicklungsschritt" und ein "gutes Gespür für Tiefenläufe".

Was auffällt: Marmoush hängt sich stets voll rein und zeigt eine vorbildliche Einsatzbereitschaft. "Omar ist ein fantastischer Junge, der immer Vollgas gibt", registriert Toppmöller erfreut. Von dieser beispielhaften Mentalität können sich die anderen Stürmer Lucas Alario und Jessic Ngankam durchaus etwas abschauen.

Toppmöller will keine Bonbons verteilen

Gut möglich, dass Marmoush und Chaibi auch am Mittwochabend im Pokalspiel bei Viktoria Köln zusammen wirbeln dürfen. Der Drittligist warf in der 1. DFB-Pokal-Runde Werder Bremen raus und sollte nicht unterschätzt werden. Eine größere Rotation wäre nicht ohne Risiko, deshalb sind eher punktuelle Veränderungen zu erwarten.

Allen voran Mario Götze könnte wie gegen Helsinki in die Elf rotieren, auch die Franzosen Eric Junior Dina Ebimbe und Niels Nkounkou dürfen sich Chancen ausrechnen. "Wir verteilen keine Bonbons", betont Toppmöller und kündigt an, die "formstärksten Spieler" aufzustellen. Ngankam, Paxten Aaronson oder auch Jens Petter Hauge kommen deshalb vermutlich eher als Joker infrage.

Seit 2017 stand Frankfurt dreimal im Pokalfinale

Toppmöller wünscht sich, dass die Spieler "die Wut" nach dem 3:3 gegen Dortmund in "positive Energie" umwandeln. Er fordert: "Wir müssen von der ersten Minute an hellwach und konzentriert sein und unseren Fußball auf den Platz bringen. Dabei geht es immer zunächst um Intensität und Einsatz. Dann wollen wir auch unsere fußballerische Qualität auf den Platz bringen."

Seit 2017 stand die Eintracht viermal im DFB-Pokal-Halbfinale, dreimal erreichte sie das Endspiel, 2018 gewann sie das Finale: 3:1 gegen die Bayern. Der kürzeste Weg nach Europa führt über den Pokal. Allein das sollte für den fünffachen Pokalsieger Ansporn genug sein, um bei Viktoria Köln nicht zu stolpern.

Julian Franzke

Bilder zur Partie Eintracht Frankfurt gegen Borussia Dortmund