2. Bundesliga

Hürzeler und das "Spitzenspiel" gegen ein Kellerkind

St. Paulis Trainer warnt - und hat noch nie gegen Braunschweig gewonnen

Hürzeler und das "Spitzenspiel" gegen ein Kellerkind

Erwartet einen starken Gegner: St. Paulis Trainer Fabian Hürzeler.

Erwartet einen starken Gegner: St. Paulis Trainer Fabian Hürzeler. Getty Images

Seit neun Partien trainiert Daniel Scherning den Anfang November noch abgeschlagenen Letzten, und in der "Scherning-Tabelle" rangieren die Niedersachen mit 18 Punkten auf Platz 2. St. Pauli holte in diesem Zeitraum 16 Zähler, liegt damit auf Rang 5 - zumindest aus diesem Blickwinkel ist es tatsächlich ein Topspiel.

Für Hürzeler kommt hinzu: Er hat als Cheftrainer noch kein Spiel gegen die Braunschweiger gewonnen. Im April letzten Jahres kassierte er am Millerntor gegen die Eintracht seine erste Niederlage überhaupt nach zehn Siegen zum Auftakt in Folge (1:2), im Hinspiel reichte es nur zu einem 1:1, und einen Test im November verloren die Hamburger ebenfalls mit 1:2. "Von einem Angstgegner", sagt der 30-Jährige, "würde ich nicht sprechen. Aber von einem sehr, sehr guten Gegner. Die Eintracht ist im Moment eine Top-Mannschaft. Sie haben einen guten Mix aus Kompaktheit und gutem Umschaltspiel, haben viel Speed. Es ist eine Mannschaft, die wie gemacht ist für die 2. Liga. Und das sieht man jetzt auch an den Ergebnissen. Die Entwicklung seit dem Trainerwechsel ist positiv und beeindruckend."

Hürzelers Loblied auf Braunschweig ist keinesfalls der Versuch, den kommenden Gegner zu überhöhen. Der Coach bleibt inhaltlich auch bei seiner Mannschaft. Und beim eingeschlagenen Kurs. Das bedeutet unter anderem: Vertrauen und Zuspruch für Nikola Vasilj und Karol Mets, die bei der ersten Saison-Niederlage beim 0:1 in Magdeburg zuletzt in einer Co-Produktion das Gegentor verschuldet haben. Dass der estnische Innenverteidiger in diesem Kalenderjahr deutlich instabiler verteidigt als vor der Winterpause ändert für Hürzeler nichts an dessen Status: "Karol ist ein absoluter Führungsspieler und ich bin ein Freund von einem stabilen Gerüst."

Er will ausdrücklich nicht nur am Personal festhalten, sondern auch am mutigen Aufbau durchs Zentrum. "Fehler", sagt er, "gehören dazu. Aber diese Spielweise hatte für uns in dieser Saison schon einen so hohen Mehrwert. Wir arbeiten immer an noch besseren Lösungen." Um im "Spitzenspiel" gegen den Abstiegskandidaten wieder in die Spur zu finden.

Sebastian Wolff

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