Bundesliga

Hübers ärgert sich: "Der Ball schaut ja vorher nicht auf die Tabellensituation"

Köln schlägt sich wieder wacker, bleibt aber ohne Sieg

Hübers ärgert sich: "Der Ball schaut ja vorher nicht auf die Tabellensituation"

Kölns Innenverteidiger Timo Hübers ärgerte sich über die vergebene Großchance durch Sargis Adamyan.

Kölns Innenverteidiger Timo Hübers ärgerte sich über die vergebene Großchance durch Sargis Adamyan. IMAGO/Herbert Bucco

Knapp eine Viertelstunde lang hatte sich der 1. FC Köln mehr als gut gegen den Tabellenführer geschlagen und nur einen gefährlichen Torschuss durch Jonas Hofmann zugelassen. Aber dann trat Jan Thielmann seinem Leverkusener Gegenspieler Granit Xhaka von hinten aufs untere Bein, Schiedsrichter Tobias Stieler zückte vollkommen richtig die Rote Karte.

"Die taktische Herangehensweise hat sich dann natürlich geändert", beschrieb FC-Innenverteidiger Timo Hübers die spielentscheidende Szene, nach der sich die Kölner zwar mit aller Macht gegen die Niederlage stemmten - am Ende aber verdient 0:2 verloren. In der Tabelle kleben die Geißböcke damit weiter mit acht Punkten Rückstand auf Rang 15 auf dem Relegationsplatz fest.

"Trotzdem war es kein "An-die-Wand-Spielen"

Woche für Woche muss das Team von Trainer Timo Schultz Leidenfähigkeit beweisen: Seit dem 2:0-Sieg gegen Eintracht Frankfurt Anfang Februar wartet Köln auf einen Sieg, das zarte Gefühl des Aufschwungs ist - zumindest beim Blick auf die Zahlen - verflogen. Und doch sind die FC-Profis ganz hervorragend darin, Woche für Woche Positives aus den wenig erfreulichen Ergebnissen zu ziehen.

Man habe ja nur "wenige Chancen zugelassen", lobte Hübers und versteckte in der Anerkennung für den siegreichen Rivalen auch noch einen Grund für Optimismus mit Blick auf sich selbst. "Sie sind eine der besten Ballbesitzmannschaften der Liga", adelte Hübers und schob dann hinterher: "Trotzdem war es kein An-die-Wand-Spielen." Was Anfang März 2024 offenbar schon reicht, um sich selbst ein wenig Mut zu machen.

Die Tabelle macht große Sorgen

Tatsächlich hatte sich Köln gut verkauft und auch in Unterzahl einige gute Kontersituationen herausgespielt, der Ball aber "nicht den Weg ins Tor gefunden". So auch bei der besten Kölner Chance nach der Pause, als Sargis Adamyan das Spielgerät nur an den Innenpfosten bugsiert hatte. "Heute waren die kleinen Dinger nicht auf unserer Seite", sagte Hübers und philosophierte dann darüber, ob so eine Tormöglichkeit in einer anderen Ausgangslage wohl in einem Tor geendet wäre: "Vielleicht ist mehr Selbstverständnis dabei, wenn man eine richtig gute Saison spielt. Aber der Ball schaut ja nicht auf die Tabellensituation."

Die Kölner aber schon. Und das macht große Sorgen. "Ich hoffe, dass solche Chancen bald mal wieder reingehen", sagte Hübers und zählte dann auf, was im immer aussichtsloser werdenden Abstiegskampf für Optimismus sorgen soll: "Die Art und Weise, wie wir es in Unterzahl angegangen sind. Wir waren taktisch super diszipliniert und haben das Herz auf dem Platz gelassen. Das wissen die Fans zu honorieren."

Ob das am Ende sportlich reicht? Die Woche für Woche guten Ansätze sollten sich bald auch in Punkten niederschlagen. Am besten schon am kommenden Samstag in Mönchengladbach. "Wir müssen schauen, dass wir nächste Woche elf Mann bleiben", sagt Hübers und hofft auf ein Spiel, nach dem auch mal der Punktezähler Hoffnung macht: "Dann sieht das Ganze auch schon wieder anders aus."

Jim Decker

Bilder zur Partie 1. FC Köln gegen Bayer 04 Leverkusen